fbpx
Region auswählen:
Politik - Villach
Volksnähe sieht anders aus: Keiner der Kandidaten dürfte es noch vor der Wahl am 24. April nach Villach schaffen.
Volksnähe sieht anders aus: Keiner der Kandidaten dürfte es noch vor der Wahl am 24. April nach Villach schaffen. © KK

Politikverdrossenheit - kein Wunder:

Volksnähe sieht anders aus!

Villach/Wien – Der 5 Minuten Villach Test zeigt – die Volksnähe und die Anliegen der Villacher Bevölkerung sind den Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl anscheinend fast egal. Wir machten die Probe aufs Exempel - mit einem doch eher enttäuschenden Ergebnis.

 4 Minuten Lesezeit (496 Wörter) | Änderung am 25.03.2016 - 10.42 Uhr

Die Vorgeschichte

Letzte Woche, Sonntag 20. März 2016, startete 5 Minuten Villach zeitgleich eine Anfrage an die fixierten fünf Kandidaten der Bundespräsidentenwahl. Wir besuchten die Webseiten folgender Spitzenkandidaten: Rudolf Hundstorfer, Andreas Khol, Norbert Hofer, Alexander Van der Bellen und Irmgard Griss. Unser einziges Anliegen welches wir via Formular oder per Mail einreichten: Wann kommen die Kandidaten nach Villach? Die Anfrage, verpackt in zwei Sätze, war für viele schon zu viel des Guten. Von fünf Kandidaten antworteten lediglich zwei.

Professionell und bürgernah

Platz eins ging an die Wahlkampftruppe rund um Norbert Hofer, die prompt und professionell innerhalb kürzester Zeit antwortete: „Im Namen von Präsident Hofer darf ich mich sehr herzlich für Ihre Anfrage bedanken. Herr Hofer wird am 19. April einen Tag in Kärnten auf Tour sein. Das genaue Programm (welche Städte er besucht, wo es Veranstaltungen geben wird) steht noch nicht fest, deshalb kann ich Ihnen jetzt noch keine Zusage zu einem Interview geben. Wie Sie sich sicher vorstellen können, ist das Programm derzeit sehr dicht gedrängt und Termine rar gesät.“ Verstehen wir, daher unser Urteil: Die FPÖ und der dahinterliegende Wahlkampfapparat dürfte perfekt funktionieren. Die Reaktionszeit ist im Vergleich zu den anderen Kandidaten top. Leider wird Hofer wohl nicht in Villach verweilen …

Zumindest eine Antwort

Platz zwei geht an die Wahlkampftruppe von Rudolf Hundstorfer (SPÖ). Auf unsere Anfrage antwortete man kurz und bündig mit: „Derzeit sind vor dem ersten Wahlgang am 24. April keine weiteren Termine in Kärnten geplant.“ Naja, zumindest gab es eine Antwort – wenn nicht zeitnah und mit einem zufriedenstellenden Ergebnis für die Bevölkerung. Auch dieser Kandidat schafft es im Wahlkampf nicht nach Villach.

Der Rest …

… Naja. Die anderen angefragten Politiker fanden es nicht einmal der Mühe wert zu antworten. Dürfte hier die Software auf der Website streiken, jemand viel zu tun haben oder sind die den restlichen Kandidaten auferlegten „Bürgeranliegen“ doch am Schluss nicht einmal eine Antwort wert? Weder ÖVP-Mann Andreas Khol noch der Grüne Alexander Van der Bellen oder die Unabhängige Irmgard Griss teilten mit, ob sie kommen. Das Ergebnis unserers Tests erhielten wir trotzdem, diesmal aus der Kronen Zeitung: Keiner kommt oder findet den Weg nach Villach.

Lugner als Lichtblick?

Offen steht noch, ob Richard Lugner anreist? Eine Anfrage an ihn haben wir nicht gestartet, denn am letzen Sonntag war sein Antreten noch unklar – die notwendigen Unterstützungserklärungen wurden erst diese Woche eingereicht.  Er kennt Villach besser als jeder andere der Kandidaten. Jährlich trifft man ihn beim Villacher Fasching als Gast in der Draustadt. Er polarisiert und stellt gegenüber der gesamten Politikerriege die mehr als volksnahe Ausnahme dar. Unser Fazit: Das Ohr bei den Menschen zu haben, wäre gerade bei dieser Persönlichkeitswahl ein wichtiges Kriterium. Leider schafft es wohl niemand Villach zu bereisen und mit den Menschen direkt in Kontakt zu treten. Wir sind also gespannt, wem die Villacher ihre Stimme am 24. April geben werden.