5 Minuten - Leben
Veröffentlicht am 21.05.2016, 11:26

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Was bedroht uns wirklich?

 

Es braucht wieder Optimismus und Normalität in unserem Leben: Dazu forderte Bürgermeister Günther Albel bei seinem zweiten Kommunikations- und Informationsabend „Villach im Dialog” auf. Gerald Karner, bis vor kurzer Zeit einer der ranghöchsten Militärs Österreichs, hielt im Bambergsaal einen fesselnden Vortrag und gab Antworten auf die brennenden Fragen des interessierten Publikums. Neue „Villach im Dialog“-Veranstaltung über TTIP ist bereits in Planung.

Aufzuklären, was uns persönlich und Europa tatsächlich bedroht, war die Zielsetzung des bekannten Sicherheitsexperten Gerald Karner. Er selbst sorge sich stärker um die „innere Erosion der westlichen Demokratien” als um globale Bedrohungen, erklärte Karner. Er ermunterte, man solle sich – wegen internationaler Panikmache — als Bürger nicht in die totale Überwachung drängen lassen. Diese würde übrigens keinen Terroristen abschrecken. Die Chance, im Straßenverkehr zu Schaden zu kommen, wäre um ein Vielfaches höher, als durch einen terroristischen Anschlag.

Zentralafrika als Reiseziel nicht zu empfehlen

„Viel bedrohlicher für unser aller Alltag sind die irrationalen Folgen, die von der Angst vor Terrorismus ausgehen“, räumte der Vortragende ein. „Mich persönlich erschreckt vor allem die Radikalisierung in der Bevölkerung und eine drohende Einschränkung der Freiheitsrechte.“ Von Reisezielen, die Zentren islamistischer Gruppierungen sind, rät Karner ab, „wenn man auf hohe Sicherheit Wert legt“. Weite Teile Afrikas und den Mittleren Osten würde er nicht empfehlen.

UNO steht paralysiert im Abseits

Karner durchleuchtete die Motive der Machthaber in Nordkorea und der Ukraine, die Brüche im Völkerrecht und das Potenzial des Islamischen Staates. Er sensibilisierte für die Nähe Syriens zu Europa und erläuterte, wo derzeit weltweit die höchsten Sicherheitsrisken bestehen. „An der Peripherie Europas ist es ungemütlich”, brachte es Karner auf den Punkt. „Leider sind sowohl Europa und auch die USA nur sehr beschränkt handlungsfähig.” Auch die UNO wäre paralysiert an den Rand gerückt, obwohl sie eigentlich als Sicherheitsinstrument gegründet wurde.

In Planung: „Villach im Dialog“ über TTIP

Es sei im Grunde unerlässlich, sich auf Wandel einzulassen und Pessimisten eine klare Absage zu erteilen. Auch wenn regionale Konflikte und Radikalisierungstendenzen zu erwarten seien, hoffe er auf eine neue Stabilität zwischen Ost und West. Karners Überzeugung: „Eine erkannte Angst ist nur mehr die halbe Angst.”

Die beste Antwort auf globale Bedrohungen wäre es, so riet auch Bürgermeister Albel, selbstbewusst den gewohnten Alltag zu leben: „Mit dem neuen Diskussionsformat Villach im Dialog ist es uns gelungen, auch sehr kritische Fragen eingehend und mutig zu beantworten, die den Menschen unter den Nägeln brennen.“ Bürgermeister Günther Albel kündigte an: „Wir setzen diese Veranstaltungsreihe fort und planen bereits einen Abend zum Thema TTIP.“

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Veröffentlicht am 21.05.2016, 11:26
Artikel-UPDATE am 22.05.2016, 09:23
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