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Veröffentlicht am 02.07.2016, 15:00

Gelebte Nachbarschaftshilfe

Der Nötscher Bach war zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine der größten Gefahren. „Ein Hochwasser konnte für die dicht an den Bach gebauten Gehöfte schlimm enden,“ erzählt Kommandant Christian Druml. Es gab zu dieser Zeit auch keine Verordnung, die den Brandschutz regelte. „Das oberste Gesetz für die Nötscher war um 1800 die Nachbarschaftshilfe,“ verrät Druml. Dies änderte sich nicht nur mit der am 28. Mai 1825 eingeführten  „Feuerlöschordnung“ sondern auch mit dem Jahr 1859. „Dieses Jahr stellt das Anfangsjahr der organisierten Feuerbekämpfung für die drei Ortschaften Nötsch, Saak und Förk dar,“ bestätigt auch sein Stellvertreter Uwe Rimmele. Aus dem Kassenbuch der Nachbarschaft Nötsch geht hervor, dass am 9. August 1859 eine Feuerspritze angekauft wurde. Diese Spritze war mobil und bei einem Brand in einem Nachbarort musste dem Dorfbewohner, der ein Pferd zum Ziehen bereitstellte, ein Gulden bezahlt werden. Auf dem Platz in Nötsch wurde auch eine „Spritzhüttn“ aufgestellt.

Die damaligen Gründerväter

Im Jahr 1906 werden erstmals eine Anzahl von Mitgliedern der hiesigen Feuerwehr genannt, die auf dem Gebiete des Feuerwehr- und Rettungswesens eine 25-jährige Tätigkeit aufweisen. „Diese Männer galten als Gründungsmitglieder und somit wäre auf das Gründungsjahr 1881 zurückzugehen,“ meint Schriftführer Rene Mosser. „Die Initiative zur Gründung wird wohl von Sebastian Isepp ausgegangen sein, der auch erster Kommandant gewesen ist,“ erklärt Mosser. In einer Vollversammlung vom 27. Oktober 1935 wurde über Antrag von Saaker und Förker Mitgliedern die Trennung der Orte Saak und Förk von der FF Nötsch beschlossen. Diese beiden Orte gründeten dann gemeinsam eine eigene Wehr.

Technische Ausrüstung & Infrastruktur

1936 wurde die erste Motorspritze angekauft und ein Jahr später die erste Alarmsirene am Schlauchturm des Spritzenhauses montiert. Im Jahre 1957 wurde ein Rüstwagen „leichtes Löschfahrzeug“ angekauft und 1966 wurde ein weiteres Gerät, eine VW-Motorspritze, dazugekauft. Im Zuge einer Neugestaltung des Nötscher Hauptplatzes wurde 1968 das alte Spritzenhaus abgetragen. Die Feuerwehr übersiedelte samt den Geräten in das provisorische Rüsthaus nach Neu-Nötsch. Nachdem die Gemeinde den ehemaligen Bauhof der Wildbachverbauung kaufte, zog 1978 hier die Wehr ein. „1973 wurde ein Tankwagen, Marke Mercedes, mit 2000 Liter Löschwasserinhalt gekauft. 1977 wurde ein Unimog geliefert und 1978 im Zuge einer Fahrzeug- und Rüsthausweihe feierlich geweiht,“ schildert der Hauptmaschinist Sascha Kassin. Und auch jetzt wurde technisch aufgerüstet: Heuer erhält die Wehr ein neues Löschfahrzeug (LFA-B).

Großes Fest!

„135 Jahre Feuerwehr Nötsch wäre nicht ohne die Unterstützung der Bevölkerung möglich gewesen. Spenden, freiwillige Hilfe und aktive idealistische Mitarbeit prägen unsere Wehr – ein Grund auch Danke zu sagen und mit den Menschen zu feiern,“ freuen sich Kameradschaftsführer Martin Maier und Kassier Michael Schnabl. „Deshalb haben wir uns entschlossen, das Jubiläum ordentlich zu zelebrieren. Wir laden alle zur 135 Jahr Feier ein, mit der Fahrzeugsegnung, einem spannenden Abschnittsleistungsbewerb sowie einem tollen Rahmenprogramm,“ freuen sich die Beiden.

Allen Grund zum Feiern – die Nötscher Feuerwehr lädt zum Mitfeiern ein! - © KK

Die weiteren Gründungsmitglieder anno 1881:

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Veröffentlicht am 02.07.2016, 15:00
Artikel-UPDATE am 02.07.2016, 15:27
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