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Veröffentlicht am 04.09.2016, 12:55
Im Vorjahr verunglückten rund 4.900 Pkw-Lenker in der Altersgruppe der 17 bis 24-jährigen bei Unfällen auf Österreichs Straßen, davon verloren 36 ihr Leben. Vor allem in den Nachtstunden am Wochenende ist der Anteil der verunglückten jungen Lenker erhöht. In dieser Zeit ist sogar jeder dritte Getötete ein Jugendlicher.
Dennoch ist die Entwicklung der Unfallzahlen der letzten Jahre grundsätzlich positiv. Der Anteil der jungen Fahrer an allen bei PKW Unfällen verunglückten Lenkern ist gesunken, denn im Jahr 2000 waren es 34 Prozent, im Jahr 2015 nur noch 26.
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Hier auf der B111 ereignete sich gestern ein Horrorcrash mit einer 16-jährigen Fahranfängerin

Hier auf der B111 ereignete sich gestern ein Horrorcrash mit einer 16-jährigen Fahranfängerin - © 5min.at

Fehlende Fahrpraxis und erhöhte Geschwindigkeit

Laut ÖAMTC-Unfallforschung spielt bei vielen Unfällen junger Lenker die fehlende Fahrpraxis eine Rolle. “Verkehrssituationen werden oft nicht richtig eingeschätzt und es kommt zu falschen Reaktionen”, erklärt ÖAMTC-Verkehrsexperte Felix Etl. Außerdem wird nicht angepasste Geschwindigkeit bei jungen Lenkern doppelt so oft als Unfallursache vermerkt, als bei älteren Lenkern und sie verunglücken deutlich öfter bei Alleinunfällen. “Viele davon sind Abkommensunfälle, bei denen die Gefahr von folgenschweren Kollisionen mit Bäumen oder festen Bauten sehr hoch ist”, erklärt der Verkehrsexperte.

Ablenkungen besonders gefährlich

Der ÖAMTC fordert stärkere Bewusstseinsbildung für die Gefahren von Fehleinschätzungen der gewählten Geschwindigkeiten und riskanten Fahrmanövern. “Darüber hinaus muss bei jüngeren Lenkern auf Ablenkung im Straßenverkehr ebenso wie auf die Gurtpflicht verstärkt hingewiesen werden. Mehr als 30 Prozent der getöteten jungen Lenker waren nicht angeschnallt”, so Etl.
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Dieser Wagen musste heute in den frühen Morgenstunden geborgen werden. Der 18-jährige Fahrer kam von der Straße ab. - © HFW Villach/KK

Mensch und Fahrzeug entscheidend für die Sicherheit

Junge Lenker sind häufiger als andere Verkehrsteilnehmer mit älteren Pkw unterwegs. Laut Unfallstatistik sind die Pkw der jungen Verunglückten im Schnitt über 10 Jahre alt. Diese sind oft nicht am aktuellen Stand der Technik. Der ÖAMTC-Experte rät: “Beim Kauf des ersten Autos sollte gezielt auf aktive und passive Sicherheitseinrichtungen geachtet werden. Aktiv bedeutet unfallvermeidend, also beispielsweise das elektronische Stabilitätsprogramm ESP. Passiven Schutz bieten unter anderem Front-, Seiten- und Kopfairbags”.
Damit es aber gar nicht erst zu Unfällen kommt, kann man weiter an seiner Fahrtechnik arbeiten. Neben dem gesetzlich verpflichtenden Fahrsicherheitstraining im Rahmen der Mehrphasenausbildung empfiehlt der Club daher, weitere Fahrtechniktrainings zu besuchen. Dort kann man trainieren, das Fahrzeug besser unter Kontrolle zu halten und in kritischen Situationen richtig zu reagieren.

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Veröffentlicht am 04.09.2016, 12:55
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