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Leben - Villach
Der Schwan verschluckte mehrere Angelhaken und musste operiert werden.
Der Schwan verschluckte mehrere Angelhaken und musste operiert werden. © KK

Der Schwan verschluckte mehrere achtlos zurückgelassene Angelhaken

Verletzter Schwan gerettet

Villach Land – Schwäne und andere Wasservögel verletzen sich immer wieder durch Angelhaken und diverses Angelzubehör, die Fischer unachtsam wegwerfen. Im schlimmsten Fall verhungern die wehrlosen Tiere. Ein Schwan, der mehrere Angelhaken verschluckt hatte, befindet sich nun wieder in Freiheit.

 3 Minuten Lesezeit (416 Wörter) | Änderung am 25.09.2016 - 14.02 Uhr

Tierretter finden verletzten Schwan am Ossiacher See

Wenn aufmerksame Tierfreunde anrufen, rückt das Team des Kärntner Tierschutzvereins Villach aus und rettet Tiere aus verschiedensten Situationen. Immer wieder sind auch schwer verletzte Wasservögel dabei. Anfang September fanden die Tierretter am Südufer des Ossiacher Sees einen Schwan vor, um dessen Körper sich eine Angelschnur wickelte. Zudem hatte das Tier mehrere an dieser Schnur befestige Angelhaken verschluckt.

Tiere verschlucken Angelhaken samt Schnur

Ing. Hannes Mattersdorfer, Präsident des Tierschutzvereines Villach: „Immer wieder verletzen sich Wasservögel durch achtlos weggeworfenes Angelzubehör. Angelschnüre und Angelhaken stellen für diese Tiere eine enorme Gefahr dar, denn die Schnüre können sich um die Beine der Tiere oder um den ganzen Körper wickeln und sich dort massiv einschneiden. Es kommt auch immer wieder vor, dass die Tiere die Schnüre samt Angelhaken verschlucken. Ein Wasservogel, der sich in dieser Lage befindet, hat keine Überlebenschance. Auch der Schwan, den wir am Ossiacher See fanden, wäre hilflos verendet. Glücklicherweise hatten aufmerksame Spaziergänger bei uns angerufen, sodass wir rechtzeitig ausrücken konnten.

Enorme Kosten durch Einsatz von Tierärzten

Dr. Bettina Reauz-Pribernig von der Tierarztpraxis Villach-Lind, die uns in Notsituationen immer fachmännisch hilft, operierte daraufhin den Schwan sehr aufwändig und entfernte das todbringende Metall aus dem Hals des Tieres. Gerade bei Wildtieren entstehen uns, was den medizinischen Teil betrifft, enorme Kosten, die wir als Verein selbst tragen müssen. Leider sind wir nicht immer rechtzeitig zur Stelle. Ich erinnere mich an einen noch jungen Haubentaucher, dem eine Angelschnur den Schnabel zuschnürte. Das Tier verhungerte. Bei jungen Schwänen oder Enten kann es aber auch vorkommen, dass die Elterntiere das Kleine, nachdem es behandelt wurde, einige Tage später nicht mehr annehmen. Sie sehen also, das Tierleid ist sehr groß. Viele Menschen, und dies möchte ich erwähnen, handeln aber natürlich nicht, um Tiere beabsichtigt zu gefährden. Sie sind sich der Dimension von achtlos weggeworfenen Dingen wie etwa Angelzubehör einfach nicht bewusst. Ich bitte also alle Fischer, ihre Angelruten nicht unbeaufsichtigt liegen zu lassen und Angelschnüre beziehungsweise Angelhaken unbedingt mitzunehmen.

Vom Schwan gibt es übrigens gute Nachrichten. Er ist inzwischen wieder frei und dreht
seine Runden auf dem Ossiacher See.

Mitgliedschaft im Kärntner Tierschutzverein Villach

Wer den Tierschutzverein unterstützen möchte, kann sich auf der Seite http://www.tierschutzvereinvillach.at/helfen_mitgliedschaft.php informieren und dort auch eine Beitrittserklärung ausfüllen.