5 Minuten - Leben
Veröffentlicht am 02.10.2016, 17:31

Die Studie ergab außerdem, dass knapp acht Prozent der Jugendlichen einen problematischen Internetgebrauch aufweisen. Aktuellen Zahlen zufolge hat der Großteil der österreichischen Jugendlichen ein normales Nutzungsverhalten. Ein kleiner, aber wachsender Teil entwickle schädliche Konsum- bzw. Verhaltensmuster. 100 Prozent der Jugendlichen würden derzeit das Internet nutzen, 80 Prozent auf einem mobilen Gerät.

Entzugserscheinungen wie bei klassischen Drogen

Jugendliche würden beim Entzug vom Smartphone ähnliche bis gleiche Entzugssymptome aufweisen wie beim Entzug von klassischen Drogen, berichtete der stellvertretende Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Martin Fuchs. Bei jugendlichen Patienten mit anderen psychiatrischen Grunderkrankungen bestehe zudem ein fünffach höheres Risiko für suchtartigen Internetgebrauch.

Die Experten rieten den Eltern, eine Art Regelwerk für ihre Kinder zu erstellen. Es gelte, die Psyche der Kinder für einen verantwortungsvollen Medienkonsum zu schulen. Für “sinnvoll” erachtete Fuchs auch etwa die Erklärung des Abendessens zur “Smartphone- und Tablet- freien Zone”.

Designerdrogen aus dem Internet boomen

Auch bei der klassischen Drogensucht konnten die Mediziner mit neuen Erkenntnissen aufwarten. Die Entwicklung gehe bei den Jugendlichen weg von klassischen Suchtgiften intravenöse Drogen würden sogar abnehmen hin zu synthetischen, psychoaktiven Substanzen aus dem Labor. Solche synthetischen Substanzen würden zunehmend im Internet bestellt und dann ausprobiert – ohne zu wissen was drinnen ist.

Positiv sei, dass im Bereich der stoffgebundenen Süchte bei Jugendlichen inzwischen auch die Forschung einen großen Schritt weiter ist. Als Folge der intensiven Forschung bestehen mittlerweile eigene auf Jugendliche zugeschnittene Entzugsprogramme. In der neuen Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hall in Tirol werde es deshalb auch die einzige auf diese Altersgruppe zugeschnittene Suchtstation Österreichs geben.

 

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Veröffentlicht am 02.10.2016, 17:31
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