5 Minuten - Leben
Veröffentlicht am 10.10.2016, 20:00

„Das heißt, dass Frauen im Vergleich zu Männern mehr als 60 Tage im Jahr ohne Bezahlung arbeiten. Gleichberechtigung bedeutet auch, gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit. Dieses Ziel können wir allerdings nur erreichen, wenn Frauen in unserer Gesellschaft denselben Stellenwert haben wie Männer“, betont Villachs Frauenreferentin Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser.  Das Bewusstsein für diese komplexe Thematik müsse, so Sandriesser, bei Frauen und Männern gleichermaßen geschärft, und die Diskussion darüber angeregt werden. „Es braucht dringend Maßnahmen, die diese fortschreitende Ungleichbehandlung beenden und den Frauen endlich die Basis einer ökonomischen Gleichbehandlung sichern.“

Halbe-Halbe-Verteilaktion in Villachs Altstadt!

Aus diesem Grund hat Sandriesser heute gemeinsam mit Villachs Vizebürgermeisterin Petra Oberrauner und zahlreichen Gemeinderätinnen entsprechende Info-Folder und Halbe-Halbe-Taschen  in der Villacher Altstadt verteilt, um deutlich und mit Nachdruck darauf aufmerksam machen, dass Frauen noch immer nicht das verdienen, was ihre Arbeit wert ist. „Immer noch verrichten Frauen den Großteil der unbezahlten Hausarbeit. Durch Doppel- und Dreifachbelastung in der Familie mindern sie ihre Karrierechancen. Das sind Lebensentwürfe, die sich auch auf die Alterspension auswirken. Würden sich Männer mit Frauen Betreuungspflichten teilen, dann würde das die Karriereverläufe angleichen und zu besseren Chancen für Frauen führen. Dabei geht es nicht nur um Halbe-Halbe in der Hausarbeit, sondern vielmehr um die volle Verantwortung von Karenz, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen“, betont Sandriesser.

„Frauen werden systematisch benachteiligt!“

Zwar habe – so Sandriesser –  die Erwerbsbeteiligung von Frauen in Österreich  insgesamt zugenommen – von 1994 bis 2015 ist sie von 59 Prozent auf 67 Prozent gestiegen. Gleichzeitig hat sich der Anteil an Teilzeitbeschäftigung von Frauen fast verdoppelt, sie ist von 26 Prozentpunkten auf 48 Prozentpunkte gestiegen. „Dies bedeutet nicht nur ein geringeres Gehalt aufgrund der verminderten Stundenanzahl. Denn eine Teilzeitbeschäftigung ist durchschnittlich auch pro Arbeitsstunde im Schnitt um 22 Prozent schlechter entlohnt. Ein 20-Stunden-Job bringt also nicht die Hälfte eines 40-Stunden-Jobs, sondern deutlich weniger. Auch hier werden Frauen systematisch benachteiligt: Vier von fünf Teilzeitjobs entfallen auf weibliche Beschäftigte!“

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Veröffentlicht am 10.10.2016, 20:00
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