5 Minuten - Sport
Veröffentlicht am 05.12.2016, 18:46

Der Hund als treuer Begleiter bleibt nur ungern zu Hause, wenn die Familie das Haus verlässt. Deswegen soll der geliebte Vierbeiner möglichst oft mit, wenn es für Herrchen und Frauchen nach draußen geht. Besonders in der Natur findet auch der Hund eine tolle Abwechslung zu seinem Alltag, der oftmals – wie der des Menschen – einem immer gleichen Ablauf folgt. Für mehr Beschäftigung und Spaß kommt er also nächstes Mal mit raus – aber wohin geht’s?

Welche Ausflüge sind in der Natur möglich?

Ganz klar: In die Natur geht immer. Wie der Hund auch tagtäglich zu Hause ausgeführt werden darf, geht das auch anderswo. Allerdings kann auf Gemeindeebene eine Leinenpflicht bestehen, so dass hier vorher drauf acht zu geben ist. Ohnehin sollte der Hund nur von der Leine wenn er wohl erzogen ist und auf seinen Halter hört.

Wandern ist im Winter wie im Sommer eine wunderschöne Beschäftigung, weswegen vor allem Schneewanderungen eine super Winterbeschäftigung sind. Die meisten Hunde lieben Schnee, auch wenn dieser ein paar Tücken für den Vierbeiner mit sich bringt. Bei Tiefschnee beispielsweise gestaltet sich das Gehen sehr anstrengend für den Hund, da er die Beine verhältnismäßig deutlich höher heben muss als der Mensch. Das macht müde und verursacht Muskelkater, weswegen am nächsten Tag Schonung eingeplant werden sollte. Außerdem sollten Hunde vor dem Ausflug in den Schnee eine gründliche Pfoten-Pflege erhalten. Der Schnee schmilzt sonst zwischen den Pfoten und kann dort Knötchen bilden, die sehr schmerzhaft werden können. Dagegen hilft gründliches Eincremen mit Vaseline oder Melkfett, bevor es losgeht. Spezielle Pfoten Sprays können ebenfalls die Entstehung von Eisklümpchen verhindern.

Bei gestreuten Wanderwegen ist darauf zu achten, dass Split und Salz unangenehme Schnitte an den Pfoten verursachen können. Gestreute Wege also lieber meiden. Wenn das nicht möglich ist, sollte der Vierbeiner hinterher gründlich untersucht und zumindest an den betroffenen Stellen warm abgebraust werden. So geht das Salz ab und eventuelle Eisknötchen lösen sich. Gegen Split Verletzungen hilft ebenfalls eine dicke Schicht Melkfett.

Hunde sind auf allen Wanderwegen grundsätzlich erlaubt. Verschiedene Touren sorgen für Abwechslung. Wichtig: Wasser für Mensch und für Tier dabei haben. Auch auf kurzen Wanderungen sind Irrungen nicht ausgeschlossen, so dass eine zweistündige Wanderung sich auch zu einer längeren Tour auswachsen kann, die dann möglicherweise durstig macht. In Villach selbst herrscht außerhalb der Hundefreilaufzonen beim Hundesportzentrum und in der St. Magdalener Straße Leinenpflicht, weswegen das auch auf den Wanderwegen zu beachten ist.

Geübte Hunde gehen sogar mit zum Klettern – ob das im Winter allerdings die richtige Wahl ist, muss der Bergsteiger selbst beurteilen. In höheren Höhen auf vereisten Wegen können aus sonst unkritischen Situationen, gefährliche Begegnungen mit dem Abgrund werden. Wer nicht 100 prozentig weiß, was er tut, sollte im Winter also lieber von allzu steilen Bergen fern bleiben und sich dem reinen Winterwandern hingeben.

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Hunde sollten vor und nach einer Winterwanderung eine gründliche Pfotenpflege erhalten, um
Schnitte und Verletzungen an den empfindlichen Ballen zu verhindern. - © romablack (fotolia.de #127480680)

Eine spaßige Sache ist auch Rodeln – jedoch nicht mit Hund. Es mag verlockend sein, den Vierbeiner mit auf den Rodel zu setzen, kann jedoch zu gefährlichen Situationen führen. Besonders angeleinte Hunde können plötzlich losrennen und den Besitzer verletzen oder der Hund kann selbst versehentlich unter die Kufen gelangen und wegen der Leine nicht schnell genug weg kommen. Wegen der Gefährdung des Besitzers, des Hundes und anderer Besucher ist also vom Rodeln mit Hund abzusehen – auch wenn er natürlich dabei sein kann und brav angeleint sitzend zuschaut.

Was muss ich beim Transport beachten?

Kommt der Vierbeiner mit zum Ausflug, muss auch das Hinkommen gewährleistet sein. Das geht grundsätzlich mit dem eigenen Auto, aber auch eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln eignet sich wunderbar.

Fährt der Hund im Auto mit auf kleine oder große Fahrt, muss er in den Kofferraum – das ist Pflicht und kann nur dann für ausreichend Schutz sorgen, wenn es beachtet wird. Darüber hinaus gehört eine Transportbox zur Grundausstattung dazu, die den Hund während der Fahrt schützt. Ohne Box oder gar im Passagierraum, kann der Hund bei einem Ausweich- oder Bremsmanöver schwer verletzt werden und auch für die Insassen gefährlich werden. Darüber hinaus ist es natürlich wichtig, dass der Hund das Autofahren kennt und sich nicht darüber beklagt. Nur dann kann eine stressfreie Fahrt gewährleistet werden. Das Gewöhnen geht meist schnell und einfach – kleine Runden um den Block machen den Anfang, wenn der Hund sonst eher weniger begeistert ist. Je öfter er mitfährt und merkt, dass das Autofahren nichts Schlimmes ist, desto besser wird es. Die positiven Erlebnisse während des Ausflugs tun ihr übriges.

Geht die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln los, muss der Hund mit Leine und Beißkorb ausgestattet sein. Bei entsprechender (kleinen) Größe kann er auch in einem verschließbaren Behälter transportiert werden, so dass er nicht von den anderen Fahrgästen übersehen wird. Die gleichen Regeln gelten ebenfalls für die meisten Gondeln, die Hunde nur mit Maulkorb auf den Berg transportieren.

Welche Regeln muss ich beim Ausflug beachten?

Regeln wie diese gibt es jedoch nicht nur für die öffentlichen Verkehrs- oder Transportmittel. Die Regeln sind von der Gemeinde abhängig, in die der Ausflug geht und auch Museen, Cafés oder andere Einrichtungen können reglementieren, dass der Hund einen Beißkorb tragen muss. Für den Fall der Fälle sollte dieser immer mit im Auto liegen oder in einer Tasche mit dabei sein.

Geht es hingegen auf den Berg und aus dem Tal hinaus, ist ein wenig mehr zu beachten. Beim Wandern sollte genügend und vor allem die passende Ausrüstung dabei sein, um Zwischenfälle zu vermeiden. Für steile, unwegsame Stücke beispielsweise muss ein Tragegurt oder Hunderucksack dabei sein, um den Hund vor Gefahren oder Verletzungen zu schützen. Schmale Wege können für wenig trittsichere Hunde sonst zu Absturzstelle werden, auch wenn sie angeleint sind – wenn sie dann ziehen, stürzen beide ab. Hier ist es entsprechend besser, für einen kurzen Teil des Weges den Hund zu tragen, auch wenn das je nach Größe des Hundes eine erhebliche Belastung darstellen kann.

Ist zwischendurch eine Einkehr geplant – und die tut gut bei Winterwanderungen – sollte ein Handtuch im Rucksack sein, mit dem der Hund im Vorfeld abgetrocknet werden kann. Außerdem sollten vorher Informationen über die gewünschte Berghütte eingeholt werden. Die Wirte sind sehr unterschiedlich, was ihre Hunde Freundlichkeit angeht – so kann vermieden werden, dass Fifi draußen bleiben muss.

Als Basis muss außerdem gelten, dass der Hund gut hört. Unerzogene Hunde, die an der Leine zerren und ihr Herrchen hinter sich her schleifen, haben auf dem Berg nichts verloren. Es kann sonst zu sehr unangenehmen und gar lebensgefährlichen Situationen kommen, die unbedingt vermieden werden sollten. So sollten Hunde so lange an der Leine bleiben, bis sie einige Touren absolviert haben und der Wanderer sich sicher ist, dass der Hund sich nicht überschätzt, trittsicher ist und vor allem hört, wenn es drauf ankommt. Sonst kann besonders das Ziehen an der Leine bergab gefährlich werden. Stürze sind so vorprogrammiert. Leinenführigkeit und Gehorsam sind also das A und O.

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Die meisten Hunde gehen gerne mit auf Winterwanderung. Sie müssen jedoch entsprechend gut
hören, die Höhe vertragen und trittsicher sein, um nicht gefährdet zu werden. - © blas (fotolia.de #119554690)

Weiter geht es mit der Trittsicherheit, die für den Hund unbedingt gewährleistet sein muss. Die Tour sollte immer seinen Fähigkeiten entsprechend gewählt werden. Ein aufgeregter Hund, der hin und her springt und dabei nicht weiß wo sein Körper ist, ist auf engen Wegen stark gefährdet. Deswegen sollte der ersten längeren Tour eine gründliche Beobachtung des Hundes vorweg gehen. Manche vertragen auch die Höhe nicht – ein Grund mehr, den Hund ständig unter Beobachtung zu haben.

Mit in den Rucksack gehört neben dem eventuellen Tragegurt, dem Hundehandtuch und der Ausrüstung für den Menschen, noch ein Wetterschutz für den Hund, der sonst während einer Pause möglicherweise auskühlt. Außerdem sind Erste-Hilfe- Set, Wasser für Mensch und Tier, ein faltbarer Napf, Leckerlis und bei großen gefährlichen Schneetouren auch ein Lawinen-Rettungs- Set im Rucksack mitzuführen.

Fazit

Was so anstrengend und umfangreich klingt, folgt ganz einfachen prinzipiellen Grundsätzen. Die wichtigsten sind:

Ist das gewährleistet, steht einer schönen Winterwandertour nichts mehr im Wege. Bei optimaler Ausrüstung und Vorbereitung können so beide ihr gemeinsames Hobby genießen und sich stetig weiter entwickeln – und wunderschöne Winterwandertage in der Natur verbringen.

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Veröffentlicht am 05.12.2016, 18:46
Artikel-UPDATE am 08.12.2016, 07:59
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