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Leben - Villach
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Safer Internet Day

Cybermobbing kann jeden treffen

Villach – Heute, 7. Februar, findet zum 14. Mal der internationale Safer Internet Day statt. Der Schwerpunkt liegt auf einem „besseren Internet für Kinder und Jugendliche“. Mehr als 100 Länder beteiligen sich mittlerweile weltweit an diesem Aktionstag, um über eine sichere und verantwortungsvolle Internetnutzung aufzuklären.

 4 Minuten Lesezeit (538 Wörter)

In Kärnten erfolgt am Safer Internet Day der offizielle Startschuss für eine Aktion, die nicht nur auf einen Tag beschränkt ist – vielmehr geht es um das groß angelegte, vorerst bis November anberaumte Projekt „Cybermobbing“. „Bewusstseinsbildung rund um den sicheren Umgang mit digitalen Medien lässt sich nicht an einem Tag abhandeln. Deshalb laden wir alle Kärntner Klassen ab der 7. Schulstufe ein, an dem Projekt gegen „Cybermobbing“ teilzunehmen“, appelliert die Kärntner Jugendreferentin LHStv.in Beate Prettner.

“Digitaler Overflow”

„Über Social Media sind vor allem junge Menschen immer mehr Einflüssen ausgesetzt, die sie unter Druck setzen, sie negativ beeinflussen, ihre Psyche belasten“, so die Referentin. Cybermobbing könne jeden treffen –; „jeder und jedem kann die Rolle des Opfers zufallen. Es reicht manchmal schon, wenn sich jemand in der Kleidung oder im Auftreten von der Mehrheit unterscheidet.“

Gemeinsam mit dem Mädchenzentrum Klagenfurt als Projekt-Beauftragte bietet das Frauenreferat daher Kärntner Schulen ein Trainings- und Workshop-Angebot, das Mädchen und Burschen, aber auch deren Eltern fit machen soll für die „gesunde“ Auseinandersetzung mit dem „digitalen Overflow“. Experten arbeiten mit der Klasse über einen bestimmten Zeitraum an der Thematik. Bereits begonnen hat das „Cybermobbing“-Projekt an der HAK Völkermarkt und im Schulzentrum Velden.

Verspottet, gemobbt, gehänselt

„Entwickelt wurde das Projekt aufgrund ganz konkreter Erfahrungswerte“, erklärt Christine Erlach, Leiterin des Mädchenzentrums Klagenfurt. „Es gibt mehr Jugendliche, als man denkt, die die Schule aufgrund von Cybermobbing schmeißen wollen oder sich isolieren oder in eine Depression verfallen.“ Die virtuelle Welt sei ein Teil unserer Realität: „Es gibt nicht eine Gesellschaft und eine Medienwelt, sondern eine medialisierte Gesellschaft“, sagt Erlach. Heute hat fast jeder ein Smartphone, Tablet oder Laptop und damit Zugang ins Internet. In sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Snapchat, etc. wird es den Tätern einfach gemacht, auf ihre Opfer loszugehen und sie fertigzumachen. War das Mobbing für viele nach Schulschluss meist vorbei, warten die gemeinen Sprüche und Aktionen beim Einloggen ins soziale Netzwerk quasi rund um die Uhr: Man wird verspottet, gemobbt, gehänselt, unter Druck gesetzt oder ausgeschlossen.

Ziel des Projekts

Ziel des Projektes ist es, bei den Jugendlichen „Denkprozesse auszulösen“, so die beiden Trainer Martina Kugi vom Mädchenzentrum und Stefan Nestler von der Universität Klagenfurt. „Internet, Handy & Co. sind im täglichen Leben von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken und durchaus wichtig und sinnvoll. In den Trainingseinheiten beschäftigen wir uns mit dem individuellen Mediennutzungsverhalten, über Vor- und Nachteile, über Potenziale und Gefahren“, erklärt Nestler. Es wird der Frage nachgegangen, welche Formen von Cybermobbing es gibt, wie man sich dagegen schützen kann und was im Fall des Falles zu tun ist.“

Für Nestler sei es „bemerkenswert“, welche Erkenntnisse bereits beim ersten Workshop in Völkermarkt zutage getreten seien. Kugi beobachtet derzeit einen „Trend“, der „bedenklich“ sei: „Abgesehen von Gewaltphänomen auf diversen Foren sind zunehmend bildorientierte Plattformen zu beobachten, die vor allem Mädchen wieder in stereotype Rollenbilder zwingen“, sagt die Expertin.

Der erste Durchgang des „Cybermobbing“-Projektes ist bis November geplant: „Rund um die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ wird Bilanz gezogen“, informiert LHStv.in Prettner. Interessierte Schulen können sich im Mädchenzentrum Klagenfurt, Tel.0463/50882130 melden.

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