Der Internationale Frauentag war und ist ein Tag, an dem Frauen weltweit ihre Rechte einfordern, auf Ungleichbehandlung hinweisen und ihre politischen Anliegen artikulieren. „Seit Beginn des 20. Jahrhundert ist der 8. März der bedeutendste frauenpolitische Tag im Jahreslauf. In Villach unterstreichen wir die Wichtigkeit dieses Tages auch heuer gleich mit mehreren Veranstaltungen, zu denen ich schon jetzt herzlich einlade“, sagt Frauenreferentin Vizebürgermeisterin Mag.a Gerda Sandriesser.

Sie ruft Frauen auf, sich wieder mehr für frauenpolitische Ziele einzusetzen: „Wir Frauen sind die Mehrheit der Gesellschaft. In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass Frauen im 21. Jahrhundert jenen Platz einnehmen, der ihnen zusteht, egal ob in der Familie, im Beruf, an den Universitäten und Ausbildungsstätten, in Kultur, Politik und Wirtschaft, wo auch immer! Welche Gesellschaft kann es sich künftig schon leisten, mehr als die Hälfte der ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen und Fähigkeiten ungenutzt zu lassen? Für die Herausforderungen der Zukunft braucht unsere Gesellschaft Initiative und Kreativität von Frauen!“

Frauenrechte bleiben nicht ewig festgeschrieben

Erfolge und Niederlagen, Fortschritte und Rückschläge der Frauenbewegung, zu deren Geschichte der 8. März gehört, haben seine Entwicklung in den vergangenen Jahren ganz wesentlich geprägt. Vizebürgermeisterin Mag.a Sandriesser: „Es hat sich gezeigt, dass Frauenrechte nicht etwas sind, das erworben wird und dann ewig festgeschrieben bleibt. Es gibt schon zahlreiche, oft sehr subtile Möglichkeiten und Strategien, an gesetzlichen Regelungen, die die Gleichbehandlung der Geschlechter festschreiben, vorbei, Frauen an der gerechten Teilhabe von Ressourcen und Macht zu hindern. Für die Zukunft gilt es daher immer noch, das bisher Geschaffene für die Frauen auch zu sichern“, fordert Sandriesser.

Der Frauentag ist auch ein Gedenktag. „Es soll all jener Frauen gedacht werden, die durch ihr Engagement und ihren Mut, ihren Einsatz und ihre Beharrlichkeit dazu beigetragen haben, dass die Situation der Frauen heute um vieles besser ist als in der Vergangenheit“, betont Frauenreferentin Mag.a Gerda Sandriesser .

Breite Angebotspalette für Villacherinnen

Die Stadt Villach engagiert sich seit vielen Jahren auf dem Gebiet der Frauenpolitik und stellt dazu die finanziellen und personellen Ressourcen zur Verfügung. Bereits vor 26 Jahren, im Jahr 1991, wurde ein eigenes Frauenreferat eingerichtet. „Wir konnten in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Aktivitäten und Maßnahmen setzen, um die Thematik der Geschlechterdemokratie, der Gleichberechtigung und Gleichbehandlung vor Ort ins Bewusstsein zu rücken und ein Klima der Offenheit und Chancengleichheit zu schaffen“, sagt Vizebürgermeisterin Mag.a Gerda Sandriesser. Diese kontinuierliche Arbeit des Villacher Frauenreferates war die Voraussetzung für die Entwicklung der breiten Angebotspalette für Frauen in der Draustadt, sei es im Bereich der Beratung, des Opferschutzes, der Gesundheit, der Kunst und der Kultur, der Gesellschaftspolitik oder der Vernetzung.

 

Veranstaltungen

Anlässlich des Internationalen Frauentages 2017 finden in Villach folgende Veranstaltungen statt:

Frauenvielfalt „Sei einzig nicht artig!“

• Freitag, 3. März: CCV, Einlass 19 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
• Eine Veranstaltung von Frauenreferat Land Kärnten und Frauenbüro Stadt Villach
• Programm: Jazz Gitti, Remo live, Verleihung der FEMME
• Anmeldungen unter frauen@ktn.gv.at, Eintritt frei
• Die Veranstaltung steht unter dem Ehrenschutz von Frauenministerin Dr.in Sabine Oberhauser.

Politisches Nachtgebet „…und sie erhob laut ihre Stimme…“

• Samstag, 4. März: Evangelische Kirche im Stadtpark, 21 Uhr,

Dieses Nachtgebet steht in der Tradition der evangelischen Theologin Dorothee Söllen, deren Überzeugung es war, dass theologisches Nachdenken ohne gesellschaftspolitische Konsequenzen einer „Heuchelei gleichkomme“. Es ist den Veranstalterinnen (Katholische Frauenbewegung, Katholische Kirche, Evangelische Pfarrgemeinde im Stadtpark Villach und Frauenbüro Stadt Villach) ein Anliegen, in der gegenwärtigen politischen Situation achtsam zu sein, Unrecht zu benennen und mit dem eigenen Handeln Gerechtigkeit zu fördern.

 

Theaterstück „Geheimsache Rosa Luxemburg“

• Sonntag, 5. März: Bambergsaal (ehemaliges Parkhotel), 18.30 Uhr,
• mit Anita Zieher (Schauspiel) und Ingrid Oberkanins (Percussions)
• Regie: Sandra Schüddekopf
• Anmeldungen unter frauen@ktn.gv.at, Eintritt frei

Rosa Luxemburg (1871 – 1919) ist eine Politikerin, die fordert, handelt, polarisiert. Die bedeutende Kämpferin und Theoretikerin der europäischen ArbeiterInnenbewegung fasziniert durch ihre unerschütterliche politische Haltung. In einer Zeit, in der Frauen noch kein Wahlrecht haben, wird sie zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten der internationalen Sozialdemokratie. Sie gilt auch als fehlerhaft, als Abtrünnige und Aufhetzerin, als Revolutionärin, die die Profitgier des Kapitalismus und die Demokratiefeindlichkeit des Kommunismus anprangert.

Vernissage Barbara Ambrusch-Rapp „Bröselhaut“

• Dienstag, 7. März: Dinzlschloss (Schlossgasse 11), 19 Uhr
• Eintritt frei

Haut als vielschichtige Metapher steht im Fokus dieser Ausstellung. In ihrer bewussten plakativen Bildsprache stellt sie aktuelle Fragen in den Raum, etwa nach der Abgrenzung zwischen dem Vertrauten und dem Fremden oder nach Rahmenbedingungen innerhalb gesellschaftlicher Kategorien. Eröffnung der Ausstellung durch Bürgermeister Günther Albel.

 

„Von Tänzerinnen zu Prostituierten – von Prostituierten zu Priesterinnen“ – Vortrag mit Dr.in Roberta Rio

•  Mittwoch, 8. März, Physiocircle (Paulapromenade 1), 18.30 Uhr
•  Eintritt: 15 Euro, Anmeldungen unter info@riobeyondborders.org

Eine Geschichte der menschlichen Entwicklung durch den Körper. In der Antike wurden der Körper und die Sexualität von vielen Kulturen und Glaubensrichtungen als spiritueller Wert wahrgenommen. In alten Kulturen sind die Darstellungen des Weiblichen sexuell und spirituell geprägt. Dieser Vortrag ist eine Entdeckungsreise in die historische Entwicklung der Weiblichkeit.