5 Minuten - Wirtschaft
Veröffentlicht am 24.05.2017, 08:29

TOSDer Verdächtige soll Akte, bei denen die Rückzahlungen an die Steuerpflichtigen bereits erfolgt sind, eigenmächtig noch einmal geöffnet haben. Dies unter dem Vorwand, es seien bestimmte Angaben vergessen worden. In der Folge erfand der Mann zum Beispiel Kinder, um Absatzbeträge geltend machen zu können. Oder er ergänzte ein nicht vorhandenes Fahrtenbuch, das eine Nachzahlung zur Folge hatte. Da die Änderungen von einem eigenen Mitarbeiter getätigt wurden – teilweise sogar mit dem Hinweis, er selbst habe den ursprünglichen „Fehler” gemacht – galten sie als in Ordnung.

Kontodaten auf eigene geändert

Gleichzeitig änderte der Mann im finanzinternen EDV-System aber die Kontodaten des Steuerpflichtigen auf seine eigenen – und kassierte so die Nachzahlungen. Kaum war das Geld am Konto eingelangt, setzte er, um Spuren zu verwischen, bei den Steuerakten wieder die richtigen Kontodaten ein. Das bedeutet: Kein einziger Bürger wusste von den Manipulationen. Es wurde auch niemand direkt geschädigt, wohl aber die Republik.

„Der Fall ist gerichtsanhängig. Wir bitten um Verständnis, dass wir laufende Verfahren nicht kommentieren”, bestätigt Johannes Pasquali, Pressesprecher des Finanzministeriums die WOCHE-Recherchen. Wie hoch der Gesamtschaden sei, könne man noch nicht sagen, der verdächtige Mitarbeiter wurde suspendiert.

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Veröffentlicht am 24.05.2017, 08:29
Artikel-UPDATE am 24.05.2017, 13:39
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