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Veröffentlicht am 20.07.2017, 18:40

Die Zahl der Anzeigen gegen das Suchtmittelgesetz ist in Österreich in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr war es 2016 ein Plus von 3.328 Anzeigen. Rund 68,9 kg Heroin, 86,5 kg Kokain, 1.083 kg Cannabisprodukte, 29.485 Stück Ecstasy, 87,7 kg Amphetamin und 4,8 kg Methamphetamin wurden dabei sichergestellt. Der Schwarzmarktwert der sichergestellten Drogen lag bei rund 26 Millionen Euro. “Wir werden die Drogenkriminalität in Österreich auch weiterhin mit gezielten Schwerpunktaktionen bekämpfen und verfolgen dabei eine Nulltoleranzstrategie.”, so Sobotka.

Auch in Villach kam es in letzter Zeit immer wieder zu Verstößen gegen das Suchtmittelgesetz. So wurde etwa am 5. Juli ein Villacher wegen Drogenerzeugung und deren Verkauf verhaftet. Welch tragischen Folgen der Drogenmissbrauch haben kann, zeigt auch das Beispiel des, vor etwa zwei Wochen verschiedenen Klagenfurters, der an einer Hirnschwellung durch Suchtmittelmissbrauch verstarb.

Überblick über die Suchtmittelarten

Das in Österreich am häufigsten konsumierte, gehandelte, erzeugte und eingeführte illegale Suchtmittel ist Cannabis. Während Cannabiskraut bzw. Marihuana im Inland vermehrt selbst erzeugt wird, wird Cannabisharz bzw. Haschisch zur Gänze importiert. Kokain wird vor allem über den internationalen Flughafen Wien-Schwechat durch Körperschmuggel oder eingebaute Verstecke im Reisegepäck von Südamerika nach Österreich gebracht. Die Zahl der ständig neu produzierten neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) nimmt stark zu. Der Vertrieb erfolgt über das Internet. Heroin wird von Afghanistan zum überwiegenden Teil entlang der Balkan-Route nach Europa gebracht.

Die Qualität der sichergestellten Suchtmittel ist in den letzten zehn Jahren teils stark gestiegen. Bedenklich ist vor allem der sehr hohe Reinheitsgehalt der Cannabisprodukte von teils über 50 Prozent THC. Weiters boomt der Handel mit illegalen Suchtmitteln im Internet und Darknet.

Ausblick

Österreich kommt auch zukünftig aufgrund seiner geografischen Lage an der Balkan-Route als Tor nach Europa eine große Rolle in der Bekämpfung zu. Die über das Internet und Darknet bestellten und mittels Briefen und Paketen zugestellten illegalen Suchtmittel erfordern ebenso einen verstärkten Polizeieinsatz im realen Leben. Denn trotz der neuen Bestell und Vertriebswege bleibt der offene Straßenhandel bestehen und hat enorme Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung.

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Veröffentlicht am 20.07.2017, 18:40
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