5 Minuten - Leben
Veröffentlicht am 04.07.2017, 11:51

Die Idee stammt ursprünglich aus den USA, in Villach wurde sie nun kärntenweit zum ersten Mal umgesetzt: 17 Bürgerräte, die auf Initiative von Bürgermeister Günther Albel zufällig aus der Villacher Bevölkerung ausgewählt wurden, hatten sich zwei Tage lang zusammengesetzt und gemeinsam ihre Ideen, Anregungen, Visionen und Wünsche für „ihr“ Villach ausgearbeitet. Begleitet wurden sie während dieses Prozesses von Politologin MMag. Dr.in Kathrin Stainer- Hämmerle, Medienberater und Kommunikationsstratege Peter Plaikner sowie den Unternehmensberatern Ing. Mag. Alfred und Ruth Rindlisbacher.

Bürgercafé: Erste Ergebnisse wurden präsentiert

Im Rahmen der von zahlreichen interessierten Villacherinnen und Villachern besuchten Veranstaltung präsentierten die Bürgerräte ihre Ergebnisse. Viele wünschten sich eine stärkere Nutzung und Einbindung des Drauflusses in das Stadtleben, eine attraktivere Gestaltung der Draubermen – zum Beispiel durch die Gestaltung eines Lehrpfades oder durch mehr Schatten spendende Bäume und mehr Sitzgelegenheiten – sowie eine „buntere“ Stadt. Grundsätzlich wünschten sich die Bürgerräte außerdem den weiteren Ausbau des Radwegenetzes. Konkret wurde der Wunsch laut, den Villacherinnen und Villachern den Umstieg auf das Rad schmackhaft zu machen und so die Zahl der durch die Stadt fahrenden Autos nachhaltig zu reduzieren. Auch von einer Erhöhung der Busfrequenz bei Verkleinerung der Busse war die Rede.

Ein wichtiger Punkt war für viele Bürgerräte außerdem die Förderung von Veranstaltungen von und für die Jugend, so entstand der Vorschlag, die örtlichen Schulen mögen doch ihre Veranstaltungen wie Konzerte oder Theateraufführungen im öffentlichen Raum abhalten. In entspannter und höchst konstruktiver Atmosphäre konnten sich schließlich auch die anwesenden Gäste in den Ideenfindungsprozess einbringen.

Neues Kapitel der Stadtentwicklung

Bürgermeister Günther Albel, der auch zur Veranstaltung eingeladen hatte, fasste seine Eindrücke zusammen: „Mit der Schaffung der Bürgerräte haben wir ein neues, äußerst spannendes Kapitel der Stadtentwicklung aufgeschlagen. Die heute präsentierten Vorschläge nehmen wir quer durch alle Parteien sehr ernst und werden uns so rasch wie möglich über die Umsetzung beraten. Das Motto muss sein: ‚Raus aus dem Parteienstreit, rein in die Gemeinsamkeit‘, denn nur gemeinsam werden wir nachhaltige und positive Ergebnisse erzielen. Ich bin begeistert von der Leidenschaft, mit der sich unsere ersten Bürgerräte für die gemeinsame Sache engagiert haben. Die Bereitschaft, sich auf diesen Prozess einzulassen, ist nicht selbstverständlich.“

Zeichen gegen Pessimismus

Peter Plaikner ortete ein großes Interesse der Teilnehmenden an ihrer Stadt: „Es besteht ein großes Interesse, sich hier in Villach wohl zu fühlen und sich an der Entwicklung der Stadt zu beteiligen.“ Laut Plaikner existiere außerdem eine große Bereitschaft der Bürgerräte, sich aufeinander einzulassen. „Diese fruchtbare Zusammenarbeit ist ein klares Zeichen gegen den in den Medien und den sozialen Netzwerken oft verbreiteten Pessimismus. Die Menschen wollen sich engagieren und nach vorne schauen.“

MMag.a Dr.in Kathrin Stainer-Hämmerle: „Jede Bürgerin und jeder Bürger ist Experte, was den eigenen Lebensraum betrifft. In insgesamt 250 Stunden ehrenamtlicher Arbeit wurden zahlreiche erstaunliche Ergebnisse geschaffen, die Politik sieht sich nun in der Pflicht, diese auch umzusetzen.“

Liebe und Verbundenheit zu Villach

Im Rahmen der gemeinsamen Diskussionsrunde stellten Ruth und Alfred Rindlisbacher fest, dass die große Gemeinsamkeit der Teilnehmenden die Liebe und Verbundenheit zu ihrer Stadt ist.

„Die Ergebnisse werden nun zusammengefasst und veröffentlicht, gleichzeitig wird es erste Gespräche mit allen Parteien geben, welche Vorschläge wir wie und möglichst rasch umsetzen“, versicherte Bürgermeister Günther Albel zum Abschluss. „Gemeinsam können wir unsere Stadt fit für die Zukunft machen. Wenn es notwendig ist, halten die Villacherinnen und Villacher immer zusammen“, zeigte er sich überzeugt.

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Veröffentlicht am 04.07.2017, 11:51
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