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Politik - Villach
© OSKAR HÖHER; STADT VILLACH

Nachhaltigkeit

Albel: „Bin dafür, beschriftete Steine zu belassen“

Villach – Die heiß diskutierten Steininschriften machen den Hans-Gasser-Platz einzigartig, sagte Kulturreferent Bürgermeister Günther Albel bei der heutigen feierlichen Eröffnungsfeier des neuen Hans-Gasser-Platzes. Er möchte diese im Sinne der Nachhaltigkeit auch „upcyclen“: „Ich sehe darin eine Chance für künstlerische Intervention.“

 3 Minuten Lesezeit (472 Wörter)

Aus der Not eine Tugend

Villachs Kulturreferent Bürgermeister Günther Albel macht aus der Not eine Tugend: Er will die erkennbaren Inschriften auf den Steinplatten des neuen Hans-Gasser-Platzes nicht mehr austauschen lassen. „Den Mitarbeitern der Firma sind offenbar die Buchstaben und Zahlen in der Hitze des Gefechtes nicht aufgefallen“, erklärt Bürgermeister Günther Albel. „Im Grunde genommen sollten wir darin eine Einzigartigkeit sehen, eine Besonderheit, einen künstlerischen Akzent, der bereits nach wenigen Tagen breite Bekanntheit erlangt hat.“

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Der neue Hans-Gasser Platz ist eröffnet.

Der neue Hans-Gasser Platz ist eröffnet. - © OSKAR HÖHER; STADT VILLACH

Aus Medien- wird Bürgerthema

Er fragte die Villacherinnen und Villacher, wie sie darüber denken: „Aus einem Medien- ist ein Bürgerthema geworden. Die Meinung der Bürgerinnen und Bürger interessiert mich sehr.“ Von den insgesamt 47.000 Steinen, die auf dem westlichen Teil des Hans-Gasser-Platzes verlegt wurden, tragen rund 50 – in den meisten Fällen ohnehin abgeschnittene – Inschriften, weil es sich bei dem Material um aufbereitete alte Grabsteine handelt. „Die Firma hat die Verantwortung übernommen, es ist der Stadt kein Schaden entstanden“, sagt Bürgermeister Günther Albel. Und mehr noch: „Wenn das Unternehmen die Steine nicht tauschen muss, ist es bereit, ein Kunstprojekt, das daraus werden kann, finanziell zu unterstützen.

Eröffnung Hans-Gasser-Platz

Der Hans-Gasser-Platz, betonte er bei der heutigen Eröffnung, sei insgesamt ein Symbol für Nachhaltigkeit: Nicht nur die „upgecycelten“ Steine, auch die Urban-Gardening-Pflanzentröge stehen dafür. Bürgermeister Albel: „Wir wollten nicht Steine in China oder Indien kaufen, wir haben Material eingesetzt, das bereits vorhanden war.“ Nun möchte er diese Steine quasi upcyclen, etwas noch Wertvolleres daraus machen. Spannend findet er auch, die Geschichten hinter den Inschriften herauszufinden.

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Bürgermeister Albel klatscht ein: Die Steine bleiben

Bürgermeister Albel klatscht ein: Die Steine bleiben - © OSKAR HÖHER; STADT VILLACH

“Grabstein-Tourismus” nach 5 Minuten Bericht

In den vergangenen Tagen hat sich ein regelrechter Tourismus entwickelt, weil Interessierte die nämlichen Platten suchen. Es gibt bereits etliche kreative Ideen, vom „Walk of Name“ bis hin zu unterschiedlichsten Formen künstlerischer Intervention. Bürgermeister Günther Albel: „Wir sind eine Stadt, die sehr stark auf Nachhaltigkeit setzt.

Musik und gute Stimmung beim Eröffnungsfest

Auf Kunst und Kultur setzte auch die Eröffnungsfeier. „Feelgood”, die Lehrerband der Musikschule Villach und Gruppen der Tanzschuleschule Viktor Kopeyko gaben dem Programm einen flotten musikalischen Rahmen. Verkostungen der Anrainerwirte, die Feuerwehrjugend, das HGP4tel mit Sprecher Alexander Pesendorfer unterhielt mit einem Gewinnspiel und weitere Unterhaltungselemente gefielen den vielen Eröffnungsgästen, darunter Landeshauptmannstellvertreterin Dr.in Beate Prettner.

Stadtrat Harald Sobe erläuterte, welche modernen Infrastruktureinrichtungen der neue, historisch immer schon bedeutende Hans-Gasser-Platz bietet: Von Ladestationen für E-Bikes und Handys bis zu den neuen Buswartehäuschen wartet er mit vielen praktischen und sympathischen Details auf. Das mediterrane Flair des Platzes untermalen die Olivenbäume und die Urban-Gardening-Pflanztröge, die zum Ernten einladen.