5 Minuten - Leben
Veröffentlicht am 22.11.2017, 21:30

Die Oberkärntner Bergteufel, sie machen auch Hausbesuche in Villach, schreiben auf ihrer Facebookseite: “Was zur Zeit in den Medien berichtet wird, ist nicht normal. Wir Perchten werden als schwer alkoholisierte Schwerverbrecher dargestellt.” Unter dem Hashtag #MedienzerstörenBrauchtum veröffentlichen einige Kärntner Gruppen ihre Kritik und ihren Unmut.

Aus Villach haben wir die Perchtengruppe Judendorf-Villach stellvertretend befragt: „Es gehört aber gesagt, dass Gewalt keinen Platz in diesem Brauchtum findet. Das „Schlagen“ von Zusehern, das zum Teil zur Entstehungsgeschichte der verschiedenen Traditionen dazu gehört, darf nicht auf einen Gewaltakt hinauslaufen und einen solchen auch nicht rechtfertigen. (…) Trotzdem sind wir der Meinung, dass das negative Verhalten von oft nur zwei oder drei Personen, die an einem Perchtenlauf mit knapp 1.000 Perchten teilnehmen, nicht als Verallgemeinerung gelten sollte, da alle Veranstalter und auch alle Teilnehmer um ein spektakuläres und vor allem friedliches Event bemüht sind.“

Übrigens, am Samstag, dem 25. November findet zum vierten Mal der Perchtenlauf in Völkendorf statt.

Marsch in Klagenfurt geplant

Einige Gruppen planen am Freitag, dem 24. November, einen Marsch durch Klagenfurter Innenstadt (zur FB-Veranstaltung). Der Lauf wird gemeinsam mit den Brückler Bergteufel durchgeführt, weitere Gruppen sind eingeladen. Von den City Arkaden über den Alten Platz zum neuen Platz werden die Perchten mit Fell, Glocken, Vereinsjacke sowie der Maske unter dem Arm durch die Landeshauptstadt marschieren. Sie möchten damit zeigen, dass das Brauchtum im Mittelpunkt steht. „Wir haben einfach das Ziel am Freitag den Medien einmal zu zeigen, dass nicht alles korrekt ist, was geschrieben wird. Wir wollen zeigen, dass uns unser Brauchtum sehr am Herzen liegt”, meint Mitorganisator René Rückenbaum. “Wir wollen den Medien zeigen was unter den Masken steckt. Keine Alkoholiker oder Raufbolde.”

Kritisiert wird ebenfalls das falsche Verhalten von einigen Zuschauern: “Einige schütten die Teilnehmer an oder packen sie an der Maske. Das kann zu Verletzungen der Verkleideten führen. Auch stellen sich oft Kinder mit ihren Eltern mitten in die Laufstrecke. Durch die Maske hat man schlechte Sicht und kann so unbeabsichtigt Personen umrennen.”

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Die beiden Organisatoren Michael Kitz und René Rückenbaum - © René Rückenbaum

Fazit: Was ist eure Meinung?

Natürlich, gemeldete Vorfälle können auch Medien nicht einfach verschweigen, die Perchten- und Krampusgruppen möchten jedoch aufzeigen, dass man, wenn es entsprechende Vorfälle gibt, nicht sofort auf alle Brauchtumsgruppen schließen kann. So soll die Sichtweise einfach relativiert werden. Was ist eure Meinung? Dürfen sich die Perchten- und Krampusse darüber beschweren, dass sie oft in Negativ-Schlagzeilen auftauchen oder gehört das einfach dazu?

Anmeldungen

Anmelden können sich Gruppen noch bei René Rückenbaum unter 0664/2437615.

Wann: 24.11.2017
Treffpunkt aller Gruppen um 17 Uhr Parkdeck City Arkarden
Beginn: 17:30

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Veröffentlicht am 22.11.2017, 21:30
Artikel-UPDATE am 24.11.2017, 19:10
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