fbpx
Region auswählen:
Wirtschaft - Villach
© KK

Jahr 2017

Insolvenzen in Villach – ein Überblick

Villach – 327 insolvente Firmen mit Verbindlichkeiten von 122 Millionen Euro wurden in Kärnten im Jahr 2017 verzeichnet. Bei den Privatkonkursen wurden 442 Verfahren eröffnet. Doch wie sieht die Situation in Villach aus?

 4 Minuten Lesezeit (500 Wörter) | Änderung am 15.12.2017 - 09.48 Uhr

1. Unternehmensinsolvenzen*

Im Jahr 2017 wurden 158 Insolvenzverfahren über Kärntner Unternehmen eröffnet. Zusätzlich führten 169 weitere Insolvenzanträge mangels Vermögens der Schuldner nicht zu eröffneten Verfahren. „In Summe sind 327 Unternehmen mit Verbindlichkeiten von 122 Millionen Euro insolvent“, berichtet Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin des KSV1870 Kärnten.

Wie sieht es in Villach/Land aus?

In Summe betrug die Verschuldung der 28 eröffneten Unternehmen 18 Millionen Euro. „Bei den eröffneten Insolvenzen handelt es sich um 25 Konkursverfahren, 2 Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung und 1 Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung“, berichtet Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin des KSV1870 Kärnten.

Bezirk Villach/Land ein Rückgang von 6 eröffneten Verfahren

Die eröffneten Verfahren sind um 17,6 Prozent oder ein Minus von 6 Verfahren gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gesunken.

Rückgang bei den Verbindlichkeiten um 30 Prozent

Bei den eröffneten Verfahren lagen die Verbindlichkeiten im I.-IV. Quartal 2017 bei insgesamt 18 Millionen Euro. Sie sind im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent gesunken. Im Vorjahr betrugen die Verbindlichkeiten 25,7 Millionen Euro.

Der größte Insolvenzfall im Bezirk Villach/Land ist das Konkursverfahren Sulayr Green Technologies GmbH mit Verbindlichkeiten von 5,7 Millionen Euro. 

ANZEIGE
Insolvenzen in Österreich 2017

Insolvenzen in Österreich 2017 - © KK

2. Privatkonkurse*

In allen österreichischen Bundesländern sanken die eröffneten Privatkonkurse im Gesamtdurchschnitt um fast 17 Prozent. Seit 1. November ist die Novelle in Kraft getreten und langsam erholen sich die Antragszahlen wieder. Kärnten liegt mit 442 eröffneten Privatkonkursen und einem Minus von 14,5 Prozent oder 75 Fällen beim Rückgang an 6. Stelle.

Wie sieht es in Villach/Land aus?

Für mittlerweile niemanden mehr überraschend sind die deutlich rückläufigen Zahlen der Privatkonkurse, also Schuldenregulierungen an Bezirksgerichten beziehungsweise für Personen, die kein Unternehmen (mehr) betreiben. Mit 102 eröffneten Verfahren liegen die Verfahren um 3,8 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im Vorjahr waren es 106 eröffnete Verfahren.

Rückgang bei den Verbindlichkeiten um 45,5 Prozent

Fast alle Verfahren wurden von den Schuldnern selbst beantragt und dienen der Regulierung der Schulden, die bei insgesamt 11 Millionen Euro lagen. Somit sind diese im Vergleich zum Vorjahr um 45,5 Prozent gesunken (2016 – 20,2 Millionen Euro).

Ausblick

„Das Insolvenzgeschehen verhielt sich 2017 bei den Privatkonkursen durchaus wie erwartet. Es gibt Menschen, die auf diese Novelle gewartet haben. Der Bedarf an Schuldenregulierung ist nach wie vor gegeben. Im Jahr 2018 ist wieder mit einem Zuwachs zu rechnen.

Wir stehen an der Schwelle einer Konjunkturbelebung. Sollte sich das gegenwärtige Wachstum der Wirtschaft noch weiter halten lassen, dann werden die Zinsen wieder ansteigen, und damit auch die Unternehmensinsolvenzen. Diese Entwicklung wird frühestens in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres zu spüren sein“, fasst Wiesler-Hofer zusammen.

Hilfe für Arbeitnehmer

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die von der Insolvenz ihres Arbeitgebers betroffen sind, können zur Überbrückung ein zinsenfreies, gebührenfreies und von allen anderen Kosten befreites Darlehen von bis zu 2.000 Euro beantragen. Die Vergabe und schnelle Auszahlung erfolgt durch die Kammer für Arbeiter und Angestellte für Kärnten, die dafür rund drei Millionen Euro zur Verfügung stellt.

*Zahlen bis inkl. 13.12.2017

Schlagwörter: