5 Minuten - Politik
Veröffentlicht am 29.04.2018, 11:27

“Der diesjährige 1. Mai muss aus gesundheitspolitischer Sicht Trauer tragen”, sagt Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner heute, Sonntag und verweist auf das von der Bundesregierung gekippte Rauchverbot in Lokalen. Bekanntlich hätte dieses Gesetz mit 1. Mai in Kraft treten sollen.

Regierung kippte Nichtraucherschutzgesetz

“Zuletzt hat der EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Vytenis Andriukaitis, er ist selbst Arzt, an die Regierung appelliert, ihre Abkehr vom Rauchverbot in der Gastronomie noch einmal zu überdenken. Wörtlich hat er vor zusätzlichen Todesfällen gewarnt. Doch seine Warnung ist ebenso verhallt wie der breite Aufstand der Bevölkerung”, bedauert Prettner.

Hoffnung auf Freiwilligkeit

Die Gesundheitsreferentin hofft nun, dass Gastronomen ihre Betriebe freiwillig zu Nichtraucher-Lokalen erklären. “Es gibt bereits einige Vorbilder und es wäre zu wünschen, wenn ihnen viele andere folgen würden.” In diesem Zusammenhang kündigt Prettner an, bis zum Welt-Nichtrauchertag am 31. Mai eine Initiative präsentieren zu wollen, die diese freiwilligen no-smoke-Lokale seitens des Landes unterstützen wird. “Zusammen sind wir stärker. Je mehr Gastronomiebetriebe wir ins Nichtraucher-Boot holen, desto mehr tragen wir zur Gesundheit unserer Bevölkerung, vor allem der Jugend, bei”, ist Prettner überzeugt.

Erfolgreiche Nichtraucherlokal-Initiativen

In anderen Bundesländern gibt es bereits erfolgreiche Nichtraucherschutz-Initiativen wie z.B. in Salzburg. Die zu Jahresbeginn gestartete Initiative “Salzburg freiwillig rauchfrei” verzeichnet inzwischen mehr als 100 Gastronomiebetriebe im ganzen Land Salzburg und ist ein gutes Beispiel dafür, dass nicht immer Zwang notwendig ist, um sowohl die Gesundheit von Gästen als auch die von Gastronomiemitarbeitern zu schützen.

Nichtraucherlokale

Eine Übersicht über Nichtraucherlokale in Kärnten bzw. ganz Österreich ist HIER zu finden.

Österreich belegt Platz 27 von 30

Laut aktuellem OECD-Ranking ist es um die Gesundheit der österreichischen Jugend – im internationalen Ländervergleich – schlecht bestellt: Platz 27 von 30. “Die Zahlen sind besorgniserregend: In Österreich rauchen bereits 27 Prozent der 15-Jährigen, das ist OECD-Rekord”, warnt Prettner. Zumindest werde mit dem bundesweiten Jugendschutzgesetz, auf das sich die Landesjugendreferenten geeinigt haben, das Raucherschutzalter ab 1. Jänner 2019 von 16 auf 18 Jahre angehoben. “Begleitend dazu müssen die Präventions- und Sensibilisierungsmaßnahmen verstärkt werden”, erklärt Prettner. Sie erinnert die Bundesregierung daran, zu ihrer Zusage zu stehen – und diese Maßnahmen finanziell mitzutragen.

Volksbegehren

Von 1. bis 8. Oktober 2018 läuft das “Don´t smoke” Volksbegehren. Weitere Infos zum Volksbegehren sind HIER zu finden.

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Veröffentlicht am 29.04.2018, 11:27
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