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Kurhaus Reichel: Gewerkschaft verspricht HilfeAktuell arbeiten mehr als 50 Mitarbeiter im Kurhaus Reichel. Dass nun 47 Mitarbeiter, also praktisch der Großteil, beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet werden musste, beschreibt Hellmuth Reichel „als einen der schwersten Schritte in unserer Unternehmensgeschichte“.
Tarife der GKK waren nicht kostendeckend
Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht , aber nachdem das Kurhaus in den vergangenen drei Jahren trotz einer Auslastung von über 95 Prozent und rund 120.000 durchgeführten Therapieleistungen pro Jahr – aufgrund der nicht kostendeckenden Tarife der GKK – nicht mehr betriebswirtschaftlich geführt werden konnte, musste das Unternehmen nun reagieren. „Nach langer, reiflicher Überlegung haben wir uns schließlich dazu entschlossen, den Vertrag mit der Gebietskrankenkasse Kärnten zu kündigen“, berichtet Magdalena Maieritsch-Reichel, die gemeinsam mit ihren Geschwistern Antonia Sintschnig-Reichel, Cäcilia Fenzl-Reichel und Johannes Reichel die Geschäfte des Kurhauses führt. Diese Kündigung ist am Donnerstag, dem 13. September 2018, geschehen.
Personalbesetzung hängt von der Patientenanzahl ab
Für Patienten bedeutet das: Bis Ende des Jahres läuft aufgrund der dreimonatigen Kündigungsfrist alles wie bisher. Danach wird der Betrieb normal weitergeführt werden. Allerdings werden Patienten ab 1. Jänner 2019 nicht mehr die kompletten Kosten von der Gebietskrankenkasse ersetzt bekommen, sondern lediglich einen Kostenanteil von 80 Prozent der Krankenkassentarife. „In welcher Personalbesetzung wir ab kommenden Jahr arbeiten werden, hängt vor allem davon ab, wie viele Patienten künftig trotz dieses Selbstkostenanteils zu uns kommen“, erklärt Maieritsch-Reichel. Einen ersten Trend werde man durch die Zuweisungen in den Monaten November und Dezember erkennen können.
Mitarbeiter können auf selbstständiger Basis bleiben
Das Kurhaus Reichel möchte sich zum Wahlinstitut weiterentwickeln. Derzeit wird mit der GKK verhandelt, inwieweit man die Zahlungen für die Patienten abmildern kann. Im Gespräch ist unter anderem ein Weg, damit die Betroffenen schneller zu ihrem Geld kommen. Auch den Mitarbeitern wurde eine Alternative angeboten. Sie haben die Möglichkeit auf selbständiger Basis im Kurhaus zu bleiben.