5 Minuten - Wirtschaft
Veröffentlicht am 03.11.2018, 15:17

Aktuelle Lage

Christian Gamsler, der stellvertretende Katastrophenschutzbeauftragte des Landes, erklärte heute, dass die Aufräumarbeiten fortgesetzt werden und zügig voranschreiten. Insgesamt seien derzeit 19 Wehren im Einsatz, dreizehn im Gailtal, vier im Bezirk Villach-Land und zwei im Bezirk Spittal. Die Villacher Pioniere seien dabei, die Schäden an der Bundesstraße im Lesachtal zu beseitigen – gestern kam es dabei zu einem Zwischenfall.

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Das Fahrzeug eines Erkundungstrupps wurde durch Felssturz schwer beschädigt. Gott sei Dank wurden keine Soldaten dabei verletzt.

Das Fahrzeug eines Erkundungstrupps wurde durch Felssturz schwer beschädigt. Gott sei Dank wurden keine Soldaten dabei verletzt. - © Bundesheer

Die Kelag sei ebenfalls im Dauereinsatz, um das Stromnetz wieder vollständig herzustellen. An der provisorischen Schließung des Damms im Gailtal werde ebenfalls gearbeitet. „Für die nächsten Tage sind wieder Niederschläge vorausgesagt, diese sollen zwar keine Probleme für die Pegelstände darstellen, aber da der Boden gesättigt sei, müssen wir mit weiteren Hangrutschungen rechnen“, so Gamsler. Rund 4.500 Feuerwehrleute waren in den letzten Tagen bei 1.200 Einsätzen rund um die Uhr im Einsatz. In den betroffenen Gebieten bleibt das Bundesheer im Assistenzeinsatz, das betrifft auch die Hubschrauber des Bundesheeres, die im Lesachtal stationiert sind.

Stauseen werden wieder aufgefüllt

Nachdem die Abflusswerte an Möll und Drau bereits wieder unter die Warnschwellen gefallen sind, leitet der Kraftwerksbetreiber VERBUND im Laufe des heutigen Tages den stufenweisen Wiederaufstau der großen Stauseen ein. Die zehn Draukraftwerke konnten die Hochwasserspitze flussaufwärts von Lavamünd abfangen und damit Überflutungen verhindern. Auch die VERBUND-Speicherkraftwerke in den Hohen Tauern haben mehr als zehn Millionen Kubikmeter Wasser aufgefangen und nicht an die Flüsse im Tal abgegeben.

Abhängig vom Zufluss soll der Wiederaufstau der Kraftwerkskette Drau bis Montag abgeschlossen sein.

Jede Menge Schadholz fällt an

Die Schäden in der Land- und Forstwirtschaft sind noch nicht abschätzbar, die Erhebungen laufen. Das tatsächliche Ausmaß der Verwüstungen wird erst klar werden, wenn sich die Wassermassen endgültig zurückgezogen haben, so der Präsident der Landwirtschaftskammer Johann Mößler am Samstag. Eine Schadholzmenge von rund 1 Million Festmeter wird jedoch kolportiert. Nach Sturmtief Yves im Dezember 2017 fielen 550.000 Festmeter Schadholz an.

Der Landwirtschaftskammerpräsident befürchtet jetzt sinkende Holzpreise. „Wer Windwurfschäden hat, ist bereits gestraft, weil Qualität und Ausformung schlechter sind. Wenn noch ein Preisrückgang dazukommt, wird es eng überhaupt noch etwas zu erwirtschaften!“, sagt Mößler. Sinken die Preise um 10 Prozent könnte der Schaden für die vom Unwetter betroffenen Waldbesitzer laut Mößler bis zu 10 Millionen Euro betragen. Er fordert daher die heimische Sägeindustrie auf, “in dieser schwierigen Zeit zu den bäuerlichen Waldbesitzern zu stehen”. Dazu gehöre auch, die Holzpreise stabil zu halten. „Denn wenn die Holzindustrie jetzt die Preise senkt, ist das so, als wenn man jemanden der ohnehin schon einen Schaden hat, auch noch in die Brieftasche greift!“

Bundesheer liefert Überblick über Windbrüche

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Veröffentlicht am 03.11.2018, 15:17
Artikel-UPDATE am 03.11.2018, 16:34
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