5 Minuten - Wirtschaft
Veröffentlicht am 06.11.2018, 15:00

„Nach 100 Jahren ist es höchst an der Zeit, dass das offizielle Kärnten ein herzliches, aufrichtiges und nachhaltiges Danke sagt für eine Vision, die zur Idee und schließlich zur Realität wurde“, sagte Kaiser. Die Schenkung Wirths sieht er als nachhaltige Erbschaft und Verpflichtung für nächste Generationen. Wirth habe Weitblick bewiesen und ein neues Tor aufgeschoben. Zum Klimawandel meinte Kaiser, dass hier der eigene, unbändige Überlebenswille der Menschheit gefragt sei. „5 nach 12 sollten wir alle motiviert sein, diesen Gefahren nachhaltig zu begegnen“, meinte er. „Es darf nicht nur Trumpsche Reaktionen geben, es geht um ein gemeinsames, globales Erdbewusstsein als Auftrag für kommende Generationen“, so Kaiser.

Schaar spricht sich für sanften Tourismus aus

Die Vorher-Nachher-Bilder der Pasterze hätten sie schon als Schulkind beschäftigt, beschrieb Nationalparkreferentin Schaar ihre frühen Berührungspunkte mit dem eindrucksvollen Gebiet. „Gegen den Klimawandel wird Bewusstseinsbildung alleine nicht reichen, wir brauchen konkrete Maßnahmen“, betonte die Landesrätin. Sie sprach sich für sanften Tourismus und freien Zugang zur Natur aus, aber mit Verantwortung und Bewusstsein. Wichtig sei es ihr, auch Kinder zu Umweltbotschaftern zu machen. Für die weitere Entwicklung des Nationalparks Hohe Tauern will sie alle an einen Tisch und zum Ziehen an einem Strang bringen: „Ich bin überzeugt, dass wir so dieses Naturjuwel weit über die Grenzen Österreichs zum Leuchten bringen.“ Sie verwies in diesem Sinne auf das Konzept mit dem Bildungsschwerpunkt in Mallnitz, dem Verwaltungsstandort in Großkirchheim und dem touristischen Schwerpunkt in Heiligenblut. Gestern wurde ja für das „Haus der Steinböcke Welcome-Center“ der Spatenstich gesetzt.

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v.l.n.r. stehend: Vizebürgermeisterin Petra Oberrauner, Andreas Ermacora (Präsident österr. Alpenverein); LR.in Sarah Schaar, Dorothea Gruber (Enkelin von Albert Wirth), LH Peter Kaiser, hockend v. li.: Georg Kohlfürst (Urenkel), Helga Wirth (Schwiegertochter von Albert Wirth) und Peter Rupitsch (Nationalparkdirektor Kärnten) - © LPD Kärnten/Augstein

ÖAV-Ziel: Ursprünglichkeit und Schönheit der Bergwelt bewahren

Herzlich bedankt wurden als Nachfahren von Albert Wirth dessen Schwiegertochter Helga Wirth, Enkelin Dorothea Gruber und Urenkel Georg Kohlfürst. Villachs Vizebürgermeisterin Petra Oberrauner und Klaus Dalmatiner von der ÖAV-Sektion Villach begrüßten die Festgäste. Johann Schreiner von der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz in Niedersachsen hielt einen Festvortrag zum Thema „Naturschutz – integraler Bestandteil einer zukunftsorientierten, nachhaltigen Entwicklung“. ÖAV-Präsident Andreas Ermacora sagte, dass das ÖAV-Satzungsziel, die Ursprünglichkeit und Schönheit der Bergwelt zu bewahren, genau der Vision Albert Wirths entspreche.

Über Albert Wirth

Albert Wirth war einfaches Mitglied der Alpenvereins-Sektion Villach. Verheiratet war er mit Maria Aicher, einer der vier Töchter von Josef Aicher von Aichenegg aus Winklern, die Eigentümerinnen der kärntnerischen Anteile am Großglockner waren. Im Mai 1918 (er setzte seine Vision trotz des Ersten Weltkrieges um) konnte Wirth seine Ehefrau und deren Schwestern davon überzeugen das über 4.000 Hektar große Areal dem Alpenverein zu überlassen, wobei er die Kosten übernahm. Seit 1935 ist das gesamte Areal des Alpenvereins ein Naturschutzgebiet. Damit war auch der erste Schritt auf dem Weg zum Nationalpark Hohe Tauern getan, der heute insgesamt über 1.800 Quadratkilometer umfasst.

Die Festveranstaltung haben die Trachtenfrauen und der Bergführerverein aus Heiligenblut mitgestaltet, Nationalpark-Weisen spielte ein Quartett der Glocknermusikanten. Moderator war Andreas Jäger. Anwesend waren die Nationalparkdirektoren Peter Rupitsch (Kärnten), Hermann Stotter (Tirol) und Wolfgang Urban (Salzburg) sowie Joachim Gfreiner vom ÖAV Kärnten.

Infos unter www.hohetauern.at und www.alpenverein.at/kaernten

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Veröffentlicht am 06.11.2018, 15:00
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