5 Minuten - Wirtschaft
Veröffentlicht am 23.11.2018, 16:10

In einer Erhebung der Kärntner Arbeiterkammer wurden 244 Betriebsräte, stellvertretend für 55.000 Arbeitnehmer, zum Facharbeitermangel in Kärnten befragt. In der Erhebung wurde ebenfalls abgefragt, wie die Bereitschaft in den Kärntner Betrieben ist, Lehrlinge auszubilden: Mit 59 Prozent, im Jahr 2017 waren es noch 60,4 Prozent, ist diese leicht gesunken. Die Branchen „Handel; Instandhaltung u. Reparatur von Kfz“, „Bau“ und „Herstellung von Waren“ zeichnen sich durch eine überdurchschnittliche Ausbildungsbereitschaft von Lehrlingen aus. Diese liegt zwischen 72 und 78,9 Prozent.  

WKK widerspricht AK-Befragung

Widerspruch zu den Ergebnissen der Befragung der Kärntner Betriebsräte meldete heute, Freitag den 23. November, Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl. Mandl: “Betrachtet man die aktuelle Entwicklung, ist das Gegenteil der Fall: Es gibt wieder mehr Betriebe, die ausbilden, und mehr junge Menschen, die eine Karriere mit Lehre anstreben. Wir sind sehr froh darüber, dass unsere jahrelangen Bemühungen für eine Stärkung der dualen Ausbildung nun Früchte tragen.”

Kärnten habe bereits im Vorjahr bei der Lehrausbildung nicht nur die Trendwende geschafft, sondern war sogar Spitzenreiter der österreichischen Bundesländer. Mandl: “Das hat mit einem Bewusstseinswandel in der Bevölkerung zu tun, aber mindestens ebenso viel mit akribisch gemachten Hausaufgaben. Wir haben es geschafft, die Akzeptanz der Lehre deutlich zu heben.”

Zahlen zeigen Lehrlings-Anstieg

Das zeigt sich daran, dass 2017 die Anzahl der Lehrlinge im 1. Lehrjahr in Kärnten um 6,5 Prozent (Österreichdurchschnitt + 3,1 Prozent) gestiegen ist. Betrachtet man nur die Ausbildung in den klassischen Lehrbetrieben, zeigte sich ein noch positiveres Bild, nämlich ein Plus von 9,3 Prozent ­- der Spitzenwert unter den Bundesländern, der Duchschnitt in Österreich betrug nur + 4,1 Prozent. Mandl: “Ein größerer Anteil der Pflichtschulabgänger – und so viele wie nie in den letzten Jahren – haben sich im Vorjahr für eine Lehre entschieden.” Momentan verzeichne Kärnten bei den betrieblichen Lehrlingen im 1. Lehrjahr (Lehreintritten) erneut ein Plus von 5,5 Prozent und liege damit wieder weit über dem Österreichdurchschnitt (+4,3 Prozent).

Das Problem Fachkräftemangel

Trotz der erfreulichen Kärnten-Bilanz bleibt viel zu tun: Laut mehreren Befragungen ist der Fachkräftemangel das bestimmende wirtschaftspolitische Standortthema der Kärntner Unternehmen. Diverse Studien prognostizieren in den nächsten Jahren eine massive Lücke an über die Lehre qualifizierten Fachkräften. Mandl: “Es bedarf daher eines gemeinsamen Kraftaktes der wichtigsten Player und der Politik, um dieser zentralen Herausforderung entgegenzutreten.” Die Wirtschaftskammer Kärnten ist sich ihrer dabei wesentlichen Rolle bewusst, bringt sich gestalterisch ein und setzt seit Jahren vielzählige Aktivitäten zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses.

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Veröffentlicht am 23.11.2018, 16:10
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