5 Minuten - Leben
Veröffentlicht am 30.11.2018, 14:42

Der Inhalt der druckfrischen Ausgabe des Villacher Museumsjahrbuches spannt einen bunten Bogen über die Epochen und greift interessante Aspekte heraus. Am Beginn steht der letzte Beitrag von Univ. Prof. Dr. Gernot Piccottini, der im März dieses Jahres verstorben ist. Er war einer der produktivsten Verfasser, der mit seinem leidenschaftlichen Forschersinn sehr viel zur Kenntnis der römischen Epoche Villachs und der Stadtgeschichte beigetragen hat. Zuletzt befasste er sich mit der Römersteinsammlung des Stadtmuseums, die er hier vorstellt. In seinem Beitrag „Paracelsus, Warmbad und die Arzneipflanze Ligusticum“ widmet sich der ehemalige Museumsdirektor Dr. Dieter Neumann nicht nur dem Leben und Forschen des berühmten Arztes und der Heilpflanze Ligusticum, die in Warmbad zur Anwendung kam. Die Identifizierung als Liebstöckel ergibt sich in anschaulicher Weise.

Beiträge von Lukeschitsch und Watzenig

Dr.in Leonore Lukeschitsch befasst sich in ihrem Beitrag „Der Walterhof in Warmbad-Villach als Stammhaus des Warmbaderhofes – Ludwig Walter und seine Zeit“ mit der Gründungsgeschichte des traditionsreichen Unternehmens und verbindet Anekdoten der Familiengeschichte mit Gästeberichten. Als Kunsthistorikerin widmet sie sich auch der bauhistorischen Entwicklung des Gebäudes sowie dessen und den in vielen Bildern festgehaltenen Veränderungen. Mit einem einst sehr bekannten Gastronomiebetrieb beschäftigt sich Dr. Werner Watzenig in seinem Beitrag „Der ehemalige Gasthof „Zum Krapfenbacher“ in der Perau. Dieser Name war seit 1802 belegt, während sich die Besitzgeschichte der Liegenschaft bis 1584 zurückverfolgen lässt. Der Autor dokumentiert Familiengeschichten von 21 Besitzern sowie die Betriebsgeschichte des Gasthofes, die im Jahr 2015 endete.

Höhlenkunde und Villacher Naturschächte

Unter dem Titel „Die Gründung des „Vereines für Höhlenkunde für Kärnten und Osttirol“ und die Erschließung der „Villacher Naturschächte“ als erste Schauhöhle Kärntens“ legt Harald Krainer eine Dokumentation der Unterwelt im Dobratsch nahe Möltschach vor. 1921 gelang dem erfahrenen Höhlenforscher Oskar Hossé der erste Abstieg in die 105 Meter tiefe Schachthöhle, die von 1924 bis zirka 1939 sogar für Besucher zugänglich war. Die einstige Schachthütte bot auch einen wunderbaren Rundblick über das Villacher Becken. Die Anlage verfiel jedoch in den 1940er Jahren. Die „Schächtestraße“ in Judendorf leitet ihren Namen davon ab.

Villacher Kinogeschichte

„Eine Villacher Kinogeschichte“ von Mag.a Sandra Bertel widmet sich einem einst wichtigen und immer noch aktuellen Aspekt der Kultur- und Alltagsgeschichte. Das Kinozeitalter begann in Villach schon 1896 und hat bis heute zahlreiche Wandlungen erlebt. Die Betriebsgeschichte von sechs teils längst vergessenen Villacher Kinobetrieben stellt sie dabei vor.

Das Jahrbuch ist im Museum der Stadt Villach in der Widmanngasse 38 erhältlich und kostet 14 Euro.

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Veröffentlicht am 30.11.2018, 14:42
Artikel-UPDATE am 01.12.2018, 19:53
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