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Behörden werden zusammengelegt

Aus 40 Finanz­ämtern wird ein “Finanzamt Österreich”

Kärnten – Modernisierung im Finanzwesen. 40 Finanzämter sollen in Zukunft zu einer einzigen Behörde gemacht werden. Auch die neun Zollämter will man zu einem Zollamt Österreich machen. Finanzminister und Staatssekretär senden noch diese Woche ein Konzept zur Modernisierung der Finanzverwaltung in Begutachtung.

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„Wir wollen unsere Finanz so gestalten, dass sie zukunftsfit ist. Daher fassen wir die bisher 40 Finanzämter zu einem bundesweiten ‚Finanzamt Österreich‘ zusammen und schaffen damit eine regionale Finanz für die Bürger, eine schnelle Finanz für die Kunden, eine effiziente Finanz für die Steuerzahler und eine attraktive Finanz für die Mitarbeiter“, so Finanzminister Hartwig Löger.

Finanzverwaltung soll modernisiert werden

Die Finanzverwaltung besteht in ihrer derzeitigen Struktur seit über 15 Jahren. In all den Jahren haben sich zwar die An- und Herausforderungen an die Verwaltung massiv verändert, aber die Struktur blieb stets dieselbe. So hat sich etwa die Zahl der Telefonanrufe von 2003 bis 2017 von 2,5 Mio. auf 5,8 Mio. mehr als verdoppelt und auch die Anzahl an Arbeitnehmerveranlagungen und Zollanmeldungen deutlich erhöht. Gleichzeitig verteilt sich der Arbeitsaufwand unregelmäßig. Bei der Betriebsprüfung der Finanzämter beispielsweise divergiert pro Vollzeitäquivalent die Anzahl an prüfungsrelevanten Betrieben von rund 500 zu 1.700 Fällen. Auch die Komplexität der Rechtssysteme ist über die Jahre gestiegen und es ist aufgrund der Altersstruktur mit einer Pensionierungswelle – mit Spitzen von bis zu 600 Pensionierungen pro Jahr – zu rechnen.

Eine Behörde – 79 Standorte

Daraus erschließt sich für den Finanzminister: „Die Modernisierung der Finanzverwaltung und eine damit einhergehende Optimierung unserer Strukturen ist unverzichtbar.“ Für die bisher 40 Finanzämter bedeutet das: aus 40 Behörden mit 79 Standorten wird eine einzige Behörde mit 33 Dienststellen an weiterhin 79 Standorten. „Während die Standorte also erhalten bleiben, werden die Strukturen verflacht und die Arbeitsprozesse effizienter gestaltet.“

Zollämter ebenfalls zusammengefasst

Auch die bisher neun Zollämter werden zu einem Zollamt Österreich zusammengefasst. Darüber hinaus wird im Bereich der Großbetriebe das Finanzamt für Großbetriebe eingerichtet. Die Finanzpolizei und die Steuerfahndung werden organisatorisch zu einem Amt für Betrugsbekämpfung zusammengeführt und im Zusammenhang mit der Reform der Sozialversicherungsträger wird ein bundesweiter Prüfdienst für lohnabhängige Abgaben und Beiträge eingerichtet.

„Neben der Erhaltung der Standorte sorgen wir dafür, dass strukturschwächere Standorte durch eine fairere Arbeitsverteilung sogar gestärkt werden“, führt Finanzstaatssekretär Fuchs weiter aus. So werden etwa Standarderledigungen und Massenverfahren wie die Arbeitnehmerveranlagung und die Familienbeihilfe vermehrt in die Regionen wandern. Selbstverständlich werden Prüfungshandlungen auch weiterhin regional durchgeführt. „Das Arbeiten in der Heimatregion wird wieder aufgewertet, damit Mitarbeiter nicht länger auf das Pendeln in Ballungszentren angewiesen sind“, so Fuchs.

Begutachtung bis 17. Mai

Das Konzept zur Modernisierung wird noch diese Woche in Begutachtung gesendet. Diese soll bis 17. Mai abgeschlossen sein. Noch im Juni ist geplant, das Thema im Ministerrat und Finanzausschuss des Nationalrates zu behandeln und zu beschließen.

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