5 Minuten - Wirtschaft
Veröffentlicht am 06.05.2019, 12:32

„Es wurden einige Räumlichkeiten adaptiert, um neue Beratungs- und Therapiemöglichkeiten zu schaffen, sowohl für die Klienten als auch für die Mitarbeiter sollen bestmögliche Rahmenbedingungen herrschen“, freut sich der zuständige Referent Stadtrat Mag. Franz Petritz über die Neugestaltung der VIVA am Rudolfsbahngürtel.

“Die Klienten müssen sich wohlfühlen”

„Eine bessere Atmosphäre schafft bessere Möglichkeiten und Ergebnisse“, so einfach beschreibt DSA Ernst Nagelschmied den Umbau. Er ist von Anfang an dabei und weiß, wie intensiv die Beratungsarbeit sein kann. „Nur wenn sich die Klienten wohl fühlen, finden wir einen Zugang zu ihnen und können helfen“, erklärt er. 133 Quadratmeter sind insgesamt dazu gekommen, dafür wurden rund 100.000 Euro aufgewendet. Der Umbau erfolgte in Zusammenarbeit mit der Abteilung Facility Management.

Daten & Fakten:

2018 wurden 132 Klienten betreut, 55 Angehörige kamen zu einem Gespräch. 1.400 Kontakte mit Drogenabhängigen gab es aufgrund des Spritzentausches.

Information – Beratung – Betreuung – Aktivität

„Unsere Klienten erhalten hier eine multiprofessionelle Betreuung, das heißt neben der psychosozialen Beratung und Betreuung gibt es auch psychotherapeutische und psychiatrische Angebote“, informiert Abteilungsleiterin Dr. Brigit Trattler.

“Safer-Use”

Ein einzigartiges Angebot der VIVA ist das „Safer-Use“-Angebot: Drogenabhängige können vor Ort ihre Spritzen entsorgen und erhalten neue – ein Angebot, das im ersten Moment kontraproduktiv erscheint, für die Sozialarbeiter aber eine bewährte Möglichkeit bietet, mit den Menschen in Kontakt zu kommen, erste Gespräche zu führen und so nach und nach eine Beratung zu erzielen. „Es hat auch gesundheitliche Aspekte, zwei Drittel der Abhängigen infizieren sich mit Hepatitis C aufgrund verunreinigter Spritzen, eine Behandlung ist langwierig und kostenintensiv. Mit der Ausgabe der Spritzen können wir das sehr gut eindämmen“, erklärt Sozialarbeiterin Birgit Jäger. Die Experten sprechen hier von schadensminimierenden Maßnahmen. Angeboten werden Freizeit- und Beschäftigungstherapien, Kreativwerkstätten (Therapiegarten, VIVA4YOU-Zeitung), Angehörigenberatung sowie Unterstützung im Alltag und in der Erlangung einer neuen Tagesstruktur.

Klagenfurt als Pionier

„Die Landeshauptstadt Klagenfurt hat hier seinerzeit wirklich Pionierarbeit geleistet“, gratulierte auch Landesrätin Dr. Beate Prettner zum Erfolg der VIVA. 1983 war die Einrichtung einer Drogenberatungsstelle in dieser Form einzigartig und gibt es auch heute kein zweites Mal so in Kärnten. „Eine Drogensucht ist eine ernsthafte psychiatrische Erkrankung, die man nur mit Hilfe einer Beratungsstelle wie VIVA bekämpfen kann. Sie bietet den Menschen die nötigen Maßnahmen, an denen sie sich orientieren können.“, weiß auch Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz. Stadtrat Markus Geiger, Referent für Facility Management der Stadt, wünscht der VIVA weiterhin viel Erfolg und Kraft, den Menschen zu helfen, den Weg in ein suchtfreies Leben zu schaffen.

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Veröffentlicht am 06.05.2019, 12:32
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