5 Minuten - Kärnten Politik
Veröffentlicht am 09.07.2019, 19:26

Einen neuen Weg hin zu einer noch patientenfreundlicheren Gesundheitsversorgung, die gleichzeitig die Spitalsambulanzen und damit langfristig das Gesundheitsbudget entlastet, geht Kärnten mit der Einrichtung von sogenannter „primary health care center“ – also neue, wohnortnahe, fächerübergreifende Praxisgemeinschaften mit besseren Öffnungszeiten. Laut Gesundheitsreferentin LHStv. Beate Prettner, die selbst die notwendigen Verhandlungen mit Ärztekammer und Sozialversicherung vorangetrieben hat, erfolgt nun nach langen Diskussionen der entscheidende Schritt zur Umsetzung – die Ausschreibung für die erste konkrete Primärversorgungseinheit (PVE). Geplant ist diese für Klagenfurt-Annabichl. Bis 2021 sollen kärntenweit vier weitere PVE(s) umgesetzt werden.

GKK und Ärztekammer geben grünes Licht

„Nach langen Verhandlungen gibt es jetzt grünes Licht sowohl von der GKK als auch von der Ärztekammer. Auch die Finanzierung ist per Beschluss der Kärntner Gesundheitsplattform gesichert. Mit den neuen multidisziplinären Praxisgemeinschaften schlagen wir ein neues Kapitel in der Gesundheitsversorgung für die Kärntner Bevölkerung auf und gewährleisten eine breit aufgestellte, moderne und wohnortnahe Versorgung. Dadurch werden längere Öffnungszeiten ermöglicht, ein Mehr an Leistungen erbracht und darüber hinaus sollen unter anderem auch die Ambulanzen im Spitalsbereich entlastet werden“, betont Prettner. Konkret sollen in der Praxis in Annabichl drei Ärzte für Allgemeinmedizin, eine Pflegefachkraft, zwei Physiotherapeuten, ein Vertreter aus einem weiteren Gesundheitsberuf (z.B. Logopädie, Ergotherapie, klinische Psychologie, Sozialarbeiter) sowie ein PVE-Manager miteinander arbeiten. Angestrebt werden Öffnungszeiten von Montag bis Freitag jeweils von 7. Uhr bis 19 Uhr. Das Leistungsspektrum soll von Versorgungskoordination, nach Bedarf kleine Chirurgie, Wundversorgung und Verbandswechsel über psychosoziale Betreuung, Substitutionsbehandlung, koordinierte Nachbetreuung von Reha-Patienten bis hin zu Vorsorgeuntersuchungen, Remobilisation und Schmerztherapie reichen.

Die Honorierung erfolgt auf Basis eines Gruppenpraxen-Gesamtvertrages. Über die Kärntner Gesundheitsplattform wird die Realisierung der ersten Primärversorgungseinheit in Annabichl mit rund einer Million Euro für die ersten beiden Jahre gefördert.

 

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Veröffentlicht am 09.07.2019, 19:26
Artikel-UPDATE am 09.07.2019, 20:01
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