5 Minuten - Kärnten Leben
Veröffentlicht am 22.07.2019, 10:15

Eingeschleppte, nicht heimische Pflanzen – sogenannte Neophyten – breiten sich massiv aus und bilden stellenweise fast schon Monokulturen. Die Bahndämme lieben sie ganz besonders. Dort erschweren bzw. behindern sie allerdings den Bahnbau, den Betrieb und die Erhaltung unserer Bahnstrecken. Deshalb wurde 2014 ein Pilotprojekt mit dem Maschinenring Kärnten gestartet, mit dem die unerwünschte Vegetation mittels Beweidung durch Schafe und Ziegen eingedämmt werden sollte – mit Erfolg!

Pflanzen verursachen Schäden an Bahnanlagen

Schafe und Ziegen übernehmen im Auftrag der ÖBB-Infrastruktur AG eine wichtige Aufgabe bei  der Bekämpfung von nicht heimischen, invasiven Pflanzenarten, die entlang der Koralmbahn erhöhten Erhaltungsaufwand und zahlreiche Gefahren für den Bahnbetrieb mit sich bringen. Zwischen Althofen/Drau und Klagenfurt ist eine Gesamtfläche von etwa 40.000 m², insbesondere vom japanischen Staudenknöterich, betroffen. Die natürliche Beweidung mit Schafen und Ziegen stellt dabei ein einzigartiges und besonders umweltfreundliches Versuchsprojekt dar.

Warum Schafe und Ziegen?

Früher prägten „Eisenbahnerkühe“ das Landschaftsbild in der Nähe von Bahnwärterhäuschen und entlang der Gleise. Heute setzt die ÖBB Schafe und Ziegen zur Böschungspflege ein, denn sie haben ein breites Futterspektrum und sind wegen des geringen Gewichts außerdem besonders geeignet um steile Bahnböschungen zu beweiden – man könnte sagen, sie sind etwas wendiger als ihre “muhenden” KollegInnen. Durch die Beweidung entsteht zudem eine geschlossene, vielfältige Gras- und Kräuterdecke, wodurch das Aufkommen von Gehölzen, die im Nahbereich der Bahn nicht wachsen sollten, gehemmt wird.

Ziegen und Schafe sind für den Einsatz auf Bahnböschungen und zur Bekämpfung des Staudenknöterichs also bestens geeignet. Und auch erste Erfolge sind bereits sichtbar.
Neben positiven Effekten auf die Vegetation erspart man sich durch den Einsatz der Tiere die Entsorgungskosten für das problematische Pflanzenmaterial. Zudem wird wertvolle Fläche für die Landwirtschaft gewonnen. Darüber hinaus profitiert auch die Natur, da die biologische Vielfalt auf diesen Flächen nun wesentlich höher ist.

Bitte nicht füttern!

Die Schafe und Ziegen auf den Bahndämmen sind gut versorgt. „Für die optimale Betreuung der Tiere sorgt der vom Maschinenring beauftragte Landwirt. Die Weideflächen werden täglich kontrolliert und die Tiere mit allem notwendigen Zusatzfutter und frischem Wasser versorgt”, erklärt Thomas Schuh von der ÖBB-Infrastruktur AG. Durch falsches Zufüttern besteht große Gefahr, dass die Tiere krank werden oder gar sterben. Bedauerlicherweise ist das schon vorgekommen.

Bitte füttert deshalb keinesfalls frische oder verdorbene Lebensmittel oder Pflanzen, die in der Umgebung der Weide wachsen!

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Veröffentlicht am 22.07.2019, 10:15
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