5 Minuten - Kärnten Wirtschaft
Veröffentlicht am 04.12.2019, 18:59

Jedes der 24 Kalenderfenster ist mit einer für die Zukunft Kärntens wichtigen Forderung der Wirtschaftskammer bedruckt und beinhaltet – als völlig legale Bestechung – ein kleines Stück Schokolade. Die Wünsche reichen von weniger Bürokratie (1. Dezember) über „Eine Übertretung, einmal zahlen“ (heute) bis zur Stärkung des Lebensstandortes (24. Dezember). In Summe hat die Wirtschaftskammer für Kärntner Meinungsbildner 250 Exemplare dieses Kalenders zum Stückpreis von netto 3,04 Euro anfertigen lassen. Die Kalender wurden vor wenigen Tagen persönlich an die politischen Büros in der Landesregierung und im Landtag übergeben, um auf die Vorschläge der WK aufmerksam zu machen. Eine Kärntner Tageszeitung machte in ihrer heutigen Ausgabe diese Initiative der WK im Sinne des Lebensstandortes und der Kärntner Betriebe lächerlich, weil der Kalender bei einem Produzenten in Deutschland angefertigt wurde.

„Deutschland ist unser Hauptexport- und Hauptimportmarkt“

Nach Auskunft der mit dem Projekt beauftragten Kärntner Agentur seien derartige individuell gestaltete Schokokalender in Kärnten und auch in Österreich als Werbemittel aber gar nicht erhältlich. WK-Pressesprecher Peter Schöndorfer verweist darauf, dass für die Kärntner Wirtschaft eine Bestellung in Deutschland übrigens auch kein besonders exotischer Gedanke sei: „Deutschland ist unser Hauptexport- und Hauptimportmarkt. Dort etwas zu beschaffen, was es in Kärnten nicht gibt, ist für unsere Unternehmen Tagesgeschäft.“ Außerdem habe auch der nachhaltige Kakaoanbau der verwendeten Schokolade, die Verwendung recycelbaren Kunststoffs und die klimaneutrale Produktion des Kalenders überzeugt. Schöndorfer: „Man muss schon einen speziellen Blick auf die Welt haben, wenn man eine solche Aktion medial durch den Kakao zieht – der in diesem Fall sicher nicht nachhaltig bewirtschaftet wird.“

„In Kärnten gibt es keine Produzenten für individuell gestaltbare Schoko-Adventskalender“

In einer Presseaussendung machte die WK auch ihre Antwort auf die Anfrage einer Kärntner Zeitung publik. „Ich kann mitteilen, dass wir eine Kärntner Agentur mit diesem Projekt beauftragt haben, die wiederum mit einem Grafiker aus Kärnten und einer Druckerei aus Kärnten zusammengearbeitet hat. Wir haben also so viel Wertschöpfung wie möglich im Land gelassen“, heißt es im Schreiben. In Kärnten selbst (und nach unserer Recherche auch in Österreich) gebe es jedoch keinen Produzenten für individuell gestaltbare Schoko-Adventkalender. „Wir haben uns daher für ein Produkt aus unserem Hauptexportmarkt Deutschland entschieden, das uns auch wegen des UTZ-zertifizierten Kakaos (nachhaltiger Anbau), aufgrund der Verwendung von 100% recycelfähigem Plastik und durch seine klimaneutrale Produktion überzeugt hat“, erklärt die WK abschließend.

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Veröffentlicht am 04.12.2019, 18:59
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