5 Minuten - Kärnten Leben
Veröffentlicht am 04.01.2020, 20:20

„Es ist für uns eine Zeit angekommen, die bringt uns eine große Gnad“, singend ziehen die Heiligen drei Könige mit Gold, Weihrauch und Myrrhe momentan wieder von Haus zu Haus. Dabei sind Kaspar, Melchior und Balthasar natürlich auch passend gekleidet. Bunte Roben, ein passender Kopfschmuck und manchmal auch Farbe im Gesicht, denn immerhin sind die Heiligen Drei Könige unterschiedlicher Herkunft und diese Geschichte möchte man auch erzählen. In den Sozialen Medien wird aber teilweise heftig diskutiert, ob es sich dabei um Rassismus handelt.

Der schwarz geschminkte König

„Blackfacing“ nennt sich der Begriff im Englischen und beschreibt die Handlung, wenn sich eine Person mit heller Hautfarbe zu Unterhaltungszwecken als eine Person mit dunkler Hautfarbe „ausgibt“ und sich dabei das Gesicht in einer dunklen Farbe schminkt. Manche Menschen sehen darin eine sogenannte Kulturelle Aneignung. Früher soll „Blackfacing“ nämlich dafür genutzt worden sein, um Stereotype von schwarzen Menschen zu verbreiten, diese zu diskriminieren und sich zur Belustigung der weißen Gesellschaft als „Schwarzer“ zu verkleiden. Besonders in den USA wird „Blackfacing“ als äußerst rassistisch angesehen. Doch hinter der Tradition, die Gesichter der Heiligen Drei Könige zu bemalen, steckt sicher kein böser Gedanke. Viel mehr geht es darum, mit ihnen drei Kontinente darzustellen – nämlich Europa, Asien und Afrika – und damit eine Geschichte zu erzählen.

„Kein Rassismus, sondern Inklusion“

Auch bei uns scheint es aber im Vergleich zu früher immer weniger schwarz geschminkte Könige unter den Sternsingern zu geben. „Es stimmt, dass heuer viele Sternsinger nicht mehr geschminkt sind“, erzählt uns zum Beispiel eine 56-jährige Kärntnerin, welche die als Sternsinger verkleideten Kinder schon seit Jahren von Haus zu Haus begleitet. Im Zuge des Brauches soll das geschminkte Gesicht – egal ob schwarz, braun oder gelb – ihrer Meinung nach aber „auf keinen Fall rassistisch sein“, sondern viel mehr das Gegenteil bewirken, nämlich „Inklusion und Offenheit darstellen.“

Was ist deine Meinung?

Waren die Heiligen Drei Könige beim Besuch heuer schwarz geschminkt? Findest du, dass man dies als Rassismus bezeichnen könnte? Oder ist es einfach ein harmloser Brauch, der sogar für Offenheit und Inklusion steht? Teile uns deine Meinung mit und diskutiere in den Kommentaren unter unseren Facebook Beitrag.

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Veröffentlicht am 04.01.2020, 20:20
Artikel-UPDATE am 05.01.2020, 08:29
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