5 Minuten - Kärnten Leben
Veröffentlicht am 30.01.2020, 18:28

Der Biber hat sich inzwischen in ganz Kärnten ausgebreitet. „Flüsse wie die Drau, Gurk und Glan sind nahezu flächendeckend von Bibern besiedelt“, so Gruber. Das Haupt-Verbreitungsgebiet liegt in Unterkärnten.

Kärnten ist perfekt fürs Biberleben!

„Grund für die flächendeckende Ausbreitung ist, dass die Tiere in Kärnten ideale Lebensbedingungen vorfinden“, erklärt Wildbiologin Patrica Graf, die das Monitoring federführend durchgeführt hat. „Inzwischen haben wir in Kärnten 172 Biberreviere und damit kaum mehr eine Möglichkeit, Biberfamilien umzusiedeln“, sagt der Jagdreferent. Das ist auch der Grund, warum es selbst bei Gefahr in Verzug oft länger dauert, eine Lösung zu finden. „Selbst, wenn wir die Tiere einfangen können, werden geeignete Gewässer zur Freilassung rar“, meint Graf.

Eine streng geschonte Tierart

Mit den derzeit zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln stoße man laut Gruber immer öfter an Grenzen. Denn beim Biber handelt es sich um eine streng geschonte Tierart – jeder Eingriff in den Lebensraum stellt eine Ausnahme von Schonvorschriften dar. „Ich will, dass wir den Biber in Kärnten besser managen können und werde deshalb eine Verordnung ausarbeiten lassen, die bei Gefahr in Verzug auch die Entnahme einzelner Tiere erlaubt“, meint der Jagdreferent. Es gehe um den Schutz von Menschen, die auf untergrabenen Wegen einbrechen und sich verletzten können, überschwemmte Siedlungen und landwirtschaftliche Flächen.

Ein Stufenplan soll helfen

Zudem sind die Erfolgschancen der Umsiedelung von Bibern sehr unsicher und mit viel Stress für die Tiere verbunden. Mit der Verordnung soll ein Stufenplan – von der Vergrämung und Entfernung von Biberdämmen bis hin zur gezielten Entnahme und Tötung von Bibern – erarbeitet werden, der die Eingriffsmöglichkeiten regelt. Der Entwurf soll bis Mitte März in Begutachtung geschickt werden, spätestens im Herbst soll er in Kraft treten. „Ziel ist es, ein effizientes Bibermanagement in Kärnten zu etablieren. Die Konfliktsituationen steigen und wir müssen rechtzeitig darauf reagieren“, sagt Gruber.

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Veröffentlicht am 30.01.2020, 18:28
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