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Leben - Kärnten
"Wenn damit nur ein einziger Unfall verhindert werden kann, hat sich das ganze mehr als ausgezahlt." © KK

"Ein Faschingsscherz, der Betroffenen helfen wird"

Eberhart: “Mein Vor­haben wird durch­gezogen”

Kärnten – Die Idee des Faschingsgeneralintendanten Reinhard Eberhart berauschte Personen zum Faschingshöhepunkt kostenlos nach Hause zu bringen, stößt auf viel Kritik. 5 Minuten hat berichtet. Nun meldet sich Eberhart selbst zu Wort: "Tatsache ist, dass in den Städten Villach und Klagenfurt die Taxis zum Faschingshöhepunkt überlastet sind und ich mit Sicherheit nicht in Konkurrenz zu dem Taxi-Gewerbe stehe." Er will sein Vorhaben durchziehen.

 5 Minuten Lesezeit (629 Wörter)

Vor kurzem schlug der Faschingsgeneralintendanten vor, am Faschingssamstag in Villach und am Faschingsdienstag in Klagenfurt, berauschte Personen, welche kein Geld für ein Taxi haben, kostenlos nach Hause bringen. Für diese Aktion suchte Reinhard Eberhart noch nach weiteren Freiwilligen. Doch stieß er dabei auf ordentliche Kritik seitens der Politik: Das sogenannte Rauschtaxi des Faschingszeitungsherausgebers sei kein seriöses und abzulehnendes Angebot an die Feiernden, erläuterte zum Beispiel der Villacher Gewerbereferent Christian Pober. „Wir haben in der Stadt Villach genügend Taxi-Unternehmerinnen und -Unternehmer”, weist der Stadtrat hin.

“Es war eine spontane Idee”

Bei der Präsentation der Faschingszeitung hat Reinhard Eberhart spontan erklärt, er werde Berauschte zum Faschingshöhepunkt, also am Faschingssamstag in Villach und am Faschingsdienstag in Klagenfurt nach Hause bringen. “Vielleicht finde ich Freiwillige, die auch mitmachen wollen. Diesen Aufruf habe ich gestartet und habe gleichzeitig bekannt gegeben, Autos und Versicherungen im Sponsorverfahren zu organisieren”, so Eberhart.

Parodie der ASFINAG-Kampagnen

Bereits im vorherigen Jahr habe die Faschingszeitung die Kampage „Fasching Alkoholfrei“ und dazu Sprüche wie „Konfetti statt vollfetti“ veröffentlicht. Heuer habe die Faschingszeitung die Alkohol- und Drogenkampagne erweitert. “Da, wie wir alle wissen, im Fasching der Alholkonsum etwas verstärkt wird”, erläutert Eberhart. Der diesjährige Spruch wäre, laut dem Faschingszeitungsherausgeber, als Parodie der ASFINAG-Kampagnen zu verstehen, daher auch der Grabstein mit der Inschrift: „Alkohol und Drogenfrei oder Taxi“.

“Kampagne ist als wirkungsvolle Prävention gedacht”

Weil die Kärntner Taxi-Innung nach einem halben Jahr Bedenkzeit ein Mitmachen der Kampagne auf nächstes Jahr verschoben hat, habe sich der Faschingsgeneral einen Spaß erlaubt und das Wort “Taxi” bewusst sichtbar durchgestrichen und durch den Schriftzug Uber ersetzt, erklärt Eberhart. “Die Kampagne ist als wirkungsvolle Prävention gedacht, um Aufmerksamkeit zu erregen und Betroffene munter zu machen.”

“Sponsoren wollen Gratisheimholaktion unterstützen”

Auch über die aktuell Aktion wir sehr viel diskutiert. Darin sehe Eberhart kein Problem: “Das ist gut so und rückt ein wichtiges Thema in den Mittelpunkt”, betont er. Zu der Kritik “es sei kein seriöses Angebot” argumentiert er: “Es ist rechtlich so, dass jedes Auto in Österreich über eine gesetzliche Haftpflichtversicherung verfügt und die ist mindestens zwischen 8 und 10 Millionen gedeckt.” Eine Lenkerversicherung oder eine Insassenversicherung hätten Private kaum und die würde 60 Euro pro Jahr kosten. Es gebe aber schon Sponsoren, die sich Bereiterklären, die Gratisheimholaktion zu unterstützen.

“Kein Gegner der Taxi-Fahrer”

Eberhart sei auch kein Gegner der Taxi-Innung oder Taxi-Fahrer die Ihren Beruf ausüben. “Tatsache ist, dass in den Städten Villach und Klagenfurt die Taxis zum Faschingshöhepunkt überlastet sind und ich mit Sicherheit nicht in Konkurrenz zu dem Taxi-Gewerbe stehe”, erläutert der Faschingsgeneralintendant. “Wir wissen, Betrunkene kommen schwer nach Hause, wenn sie kein Geld haben. Kein Taxifahrer will verständlicherweise gratis fahren”, so Eberhart.

Eberhart möchte mit seiner Aktion helfen

“Was ich allerdings jetzt verstehe, nachdem heute vom OGH eine Aufhebung der Uber-Fahrten kam, sind alle nervös.” Uber habe er aber nur deshalb auf den Kleber geschrieben, weil es in Kärnten kein Uber gebe. “Also ein Faschingsscherz, der Betroffenen helfen wird”, so Eberhart. Ob er als Prinz oder Uber angesprochen werde, sei ihm am Faschingssamstag oder Faschingsdienstag aber egal. Eberhart möchte mit seiner Aktion helfen: “Wenn damit nur ein einziger Unfall mit Personenschaden verhindert werden kann, hat sich das ganze mehr als ausgezahlt.”

Keine Freigabe für Klagenfurter Logo bei Faschingsaktion

Zu den Diskussionen um die Heimfahr-Aktion von Reinhard Eberhart im Fasching stellt nun auch die Landeshauptstadt Klagenfurt fest: „Die Verwendung des Logos der Landeshauptstadt Klagenfurt wurde weder für die Kampagne, noch für die Ankündigung in der Faschingszeitung, auch nicht für die Beklebung von Fahrzeugen oder für einen Download-Sticker freigegeben. Reinhard Eberhart wurde bereits aufgefordert das Stadt-Logo zu entfernen.“