5 Minuten - Kärnten Leben
Veröffentlicht am 07.03.2020, 19:35

Bei „Frühe Hilfen“ handelt es sich um eine Maßnahme die darauf abzielt gesundheitliche Belastungen von Familien und Kindern frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern. Die Beispiele für Belastungen reichen von finanziellen Schwierigkeiten über fehlende Unterstützung durch die eigene Familie bis hin zu sozialer Isolation und Ängsten im Umgang mit dem Kind. Auch psychische Erkrankungen der Eltern, Einsamkeit, Alkohol- oder Drogenprobleme oder Konflikte in der Partnerschaft können (werdende) Familien in eine extreme Belastung und Überforderung führen. Um hier entgegenzuwirken werden im Rahmen von „Frühen Hilfen“ bereits vorhandene regionale Angebote miteinander vernetzt. Ein weiteres Kernelement der Maßnahme sind sogenannte FamilienbegleiterInnen, speziell geschulte ExpertInnen, die als konkrete Ansprechpersonen für die Familien da sind. Als freiwilliges und kostenfreies Angebot begleiten sie die Familien durchs Sozial- und Gesundheitssystem und vermitteln passende Angebote (z.B. Schuldnerberatung, Wohnungslosenhilfe, Mütter- Vätertreffs, Elternbildung, Frühförderung, Logopädie, Ergotherapie, Erziehungsberatung, etc.)

5 Jahre Erfolgsgeschichte

Das Jahr 2009 gilt als die Geburtsstunde der „Frühen Hilfen“ in Österreich. Vorreiter war ein Pilotprojekt in Vorarlberg, das nach einer umfassenden Evaluierung 2011 auf das ganze Bundesland ausgerollt wurde. In der Folge wurden in allen Bundesländern regionale Frühe- Hilfen-Netzwerke etabliert. Aktuell gibt es in ganz Österreich 24 Angebote in 64 Bezirken. In Kärnten steht nach Durchführung eines Modellprojekts seit über 5 Jahren im Bezirk Wolfsberg ein Frühe-Hilfen-Angebot zur Verfügung. Aufgrund der positiven Erfahrungen wurde die Kooperation zwischen der ÖGK Kärnten und des Landes Kärnten fortgesetzt und das Frühe Hilfen Netzwerk in Kärnten kontinuierlich ausgebaut. Mit Jänner 2016 wurde das Netzwerk zusätzlich um die Bezirke Klagenfurt, Klagenfurt-Land, Villach und Villach-Land erweitert während in Wolfsberg das Angebot gefestigt und weiter verstärkt werden konnte. Seit 2018 können die Frühe Hilfen auch in Spittal an der Drau der Bevölkerung angeboten werden. Derzeit werden in Kärnten mehr als 200 Familien pro Jahr betreut, die Inanspruchnahme steigt ständig, ein weiterer Ausbau ist geplant. Nähere Infos gibt es hier.

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Veröffentlicht am 07.03.2020, 19:35
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