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Veröffentlicht am 19.06.2020, 10:36

Die bei diesem Vorfall gewählte Bergungsart mittels Seil zählt zu den gefährlichsten überhaupt und wird bei der Flugpolizei im Jahr rund 40 Mal angewendet. Pilot und Flight Operator müssen perfekt zusammen arbeiten und dabei auch die Wetterparameter im Auge behalten, damit es nicht zu einer möglichen Katastrophe kommt.

Üben im alpinen Gelände

„Um dieses perfekte Zusammenspiel im Ernstfall zu gewährleisten, muss dieses Bergungsverfahren von jedem Flight Operator einmal im Jahr praktisch geübt werden“, erklärt Kontrollinspektor Josef Bierbaumer, Alpinpolizist und Flight Operator. Dabei wird auf eine realitätsnahe Übungsumgebung geachtet und für die Übungsflüge bewusst topografisch exponierte Stellen ausgewählt. Genau solche bietet die Koschuta südlich von Klagenfurt, wo unter Beteiligung der Flugeinsatzstelle Klagenfurt am 15. und 16. Juni die diesjährigen Übungsflüge stattfanden. Ob der teils widrigen Wetterbedingungen waren diese beiden Tage auch für die Piloten sehr fordernd. „Regen und Wind begleiten uns auch bei Echteinsätzen, weshalb Übungsflüge unter solchen Bedingungen besonders erkenntnisreich sind“, erläutert Einsatzpilot Kontrollinspektor Klaus Jäger.

Alpinisten handeln oft grob fahrlässig

2019 mussten im Zusammenwirken von Flug- und Alpinpolizei 52 Menschen aus alpinen Notlagen geborgen werden. Rund ein Viertel aller Einsätze ist dabei auf grobe Fahrlässigkeit der Alpinisten zurückzuführen. Mangelnde bzw. überhaupt keine Tourenplanung, das Fehlen entsprechender Ausrüstung oder die Nichtbeachtung der Wetterlage sind Beispiele dafür. Auch scheint das Wort „Umkehr“ in so manchen Köpfen nicht vorhanden zu sein. “Viele gehen weiter, bis sie geborgen werden müssen, hätten aber leicht rechtzeitig umkehren können”, so Bierbaumer.

Vorsicht ist geboten

Da im heurigen Sommer – CoVid19 bedingt – damit zu rechnen ist, dass vermehrt Menschen auf den heimischen Bergen unterwegs sein werden, welche nicht zu den versiertesten Wanderern gehören, ist es wichtig, sich entsprechend vorzubereiten und einige Tipps zu beherzigen:

Sicherheit im alpinen Gelände ist ein Thema, welches nicht nur einen selbst betrifft. Setzt man sich (unnötigen) Gefahren aus, so setzt man auch die Rettungskräfte Gefahren aus. Im Sinne (eigen-) verantwortlichen Handelns wäre es wünschenswert, wenn eben dieser Gedankengang sozusagen als Leitmotiv einer jeden Wanderung/Tour im alpinen Gelände vorausgeht.

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Veröffentlicht am 19.06.2020, 10:36
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