5 Minuten - Politik
Veröffentlicht am 29.06.2020, 09:08

Wie am Samstag, dem 27. Juni, bekannt wurde, sollen die alten, baufälligen Kasernen in Villach durch eine neue, moderne Kaserne ersetzt werden. Erfreut zeigte sich etwa Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser: „Ich habe mich in der Vergangenheit immer wieder bei den amtierenden Bundesregierungen für einen Neubau in Villach ausgesprochen, um den Soldatinnen und Soldaten endlich eine zeitgemäße und moderne Truppenunterkunft zu gewährleisten.” Doch nicht alle Kärntner Politiker teilen die Freude von Kaiser über den geplanten Neubau.

Team Kärnten: “Wegfall von zwei Kasernen ist nicht zu aktzeptieren!”

In einer Aussendung meldete sich Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer zu Wort. Ihn überrasche es wenig, dass sich ausgerechnet Kärnten massiv in der Schusslinie der Bundesregierung befindet: „Laut den Aussagen Tanners könnten in unserem Bundesland gleich zwei Kasernen wegfallen, was nicht zu akzeptieren ist, weil das mit einer Standortverschlechterung einhergeht und einem Angriff auf die Sicherheit in unserem Bundesland gleichkommt. Kärnten wurde von den vergangenen Bundesregierungen immer stiefmütterlich behandelt und auch die aktuelle Bundesregierung aus ÖVP und Grünen hat es wieder einmal auf unser Land abgesehen.“ Köfer kündigt in der Aussendung jedenfalls erbitterten Widerstand gegen jegliche Form der Kasernenschließung in Kärnten an: „Ich fordere alle Landtagsparteien auf, einen Schulterschluss gegen die absurden Pläne der Ministerin einzugehen.“

Köfer: “Sämtliche Schließungen müssen verhindert werden!”

Aus der Sicht Köfers könne die Kärntner ÖVP jetzt beweisen, wie gut ihr Draht zu ihren Ministern in Wien ist: „In den nächsten Wochen und Monaten wird sich zeigen, ob die ÖVP in Wien irgendein Gewicht hat. Sämtliche Schließungen müssen verhindert werden.“ Massive Kritik übt Köfer auch an der Verteidigungsministerin: „Österreich hat selten jemanden in diesem wichtigen Ministerium gehabt, der über so wenig Wissen und Kompetenz in Verteidigungs- und Militärfragen verfügt hat. Die ÖVP wäre gut beraten, die Reformvorhaben ihrer Ministerin zu stoppen und dringend für einen personellen Wechsel an dieser Position zu sorgen.”

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Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer kündigt erbitterten Widerstand gegen jegliche Form der Kasernenschließung in Kärnten an. - © 5min.at

FPÖ-Darmann: “Tanner gefährdet die österreichische Sicherheit!”

Empört reagierte auch der Kärntner FPÖ-Landesparteichef und stellvertretende FPÖ-Bundesparteiobmann Gernot Darmann in einer Aussendung: „Kärnten darf nicht Opfer von ÖVP-Verteidigungsministerin Tanner werden. Sie ist mit ihrem Amt völlig überfordert und agiert wie eine abgezogene Handgranate.” Bundeskanzler Sebastian Kurz solle für ihre umgehende Ablöse sorgen und die ÖVP-Pläne zur Demontage des Österreichischen Bundesheeres sofort stoppen, heißt es in der Aussendung.

FPÖ fordert Erhalt und Ausbau

Die FPÖ fordere den Erhalt und den Ausbau der Kasernen-Infrastruktur in Kärnten. „Für Kärnten wäre gerade das Gegenteil der ÖVP-Schließungspläne für unser Kasernen notwendig. Nach Jahren der Verweigerung durch die ÖVP-Finanzminister müssen endlich die notwendigen Mittel für Investitionen in das Bundesheer freigegeben werden“, so Darmann, der in der Aussendung weiters betont: “Das Österreichische Bundesheer ist mit allen überantworteten Aufgaben eine unverzichtbare Säule unserer Bundesverfassung. Daher muss es dringend gestärkt werden, statt zum Opfer der unfassbaren türkisen Zerschlagungspläne zu werden.”

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FPÖ-Landesparteichef Gernot Darmann fordert den Erhalt und Ausbau der bestehenden Kasernen. - © FPÖ

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Veröffentlicht am 29.06.2020, 09:08
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