5 Minuten - Kärnten Leben
Veröffentlicht am 02.08.2020, 16:09

„Unser Ziel war es, die Menschen niederschwellig vor Ort zu erreichen und auf einen reflektierten Umgang mit Alkohol hinzuweisen. Wo könnte dies besser gelingen, als dort, wo sich viele Menschen im Sommer gerne aufhalten – in den Kärntner Bädern. Das ist uns auch sehr gut gelungen, wie die Zahlen belegen“ so Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner.

Durchwegs positive Rückmeldungen

Die Rückmeldungen auf die Präsenz seien durchweg positiv gewesen und es sei teils ein sehr hoher Grad an Selbstreflexion vorhanden, auch über die Vorbildfunktion gegenüber Kindern und Jugendlichen herrsche ein hohes Maß an Bewusstsein. Mit anderen Personengruppen (jene, die ihre Konsummenge über den empfohlenen Mengen einschätzten) habe es auch Gespräche zu den Motiven und Hintergründen des Alkoholkonsums gegeben, wie die zuständige Sachgebietsleiterin Eveline Kriechbaum-Wladika rückmeldete.

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Bei der Bädertour wiesen die Experten auf einen reflektierten Umgang mit Alkohol hin. - © Büro Prettner/Hafner

Wissensvermittlung für ,,Aha-Erlebnisse”

In diesem Zusammenhang wurde auch auf das kostenlose Onlineangebot „Alkoholcoach“ hingewiesen, ein kostenloses Onlinetool, das bei der Reflexion unterstützt. Auch wurden viele Informationskarten ausgegeben, damit die Menschen diese in ihrem Umfeld weitergeben können. LHStv.in Prettner: „Aktionen wie diese sind enorm wichtig, regen sie doch an, eigene Gewohnheiten ganz bewusst zu betrachten und zu hinterfragen. Außerdem finden hier Wissenstransfers statt, die „Aha-Erlebnisse“ bewirken können. Die Rückmeldungen bestätigen uns außerdem in unserer Planung im nächsten Jahr eine noch größere Aktion in Kooperation mit den Städten Villach und Klagenfurt durchzuführen.“

66.000 Kärntner trinken in einem ungesunden Ausmaß Alkohol

Vierzehn Prozent der erwachsenen Österreicher konsumieren Alkohol in einem Ausmaß, das ihre Gesundheit erheblich gefährdet. Fünf Prozent davon gelten als alkoholkrank. Legt man diese Zahlen auf Kärnten um, trinken rund 66.000 Erwachsene in einem gesundheitsgefährdenden Ausmaß Alkohol. Männer sind in dieser Gruppe doppelt so häufig vertreten wie Frauen. Lediglich zehn Prozent der Alkoholabhängigen wenden sich an Sucht- oder Entzugskliniken und werden damit von qualifizierten Betreuungsangeboten erreicht. Gründe dafür sind häufig ein Leugnen des Problems durch die Betroffenen. Daher ist es auch so wichtig, dass Angehörige wissen, dass Beratungseinrichtungen auch für sie kostenlos zur Verfügung stehen.

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Veröffentlicht am 02.08.2020, 16:09
Artikel-UPDATE am 02.08.2020, 21:45
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