5 Minuten - Kärnten Leben
Veröffentlicht am 23.11.2020, 12:03

In Österreich landet jedes fünfte Brot im Müll. Tonnen von Lebensmitteln, die noch einwandfrei und frisch sind, werden täglich entsorgt. Gleichzeitig gibt es in Österreich eine Million Menschen, die nahe der Armutsgrenze leben und die sich am Monatsende keinen Einkauf mehr leisten können. Das waren die Beweggründe, warum das Rote Kreuz gemeinsam mit Ö3 im Jahr 2010 die Team Österreich Tafel gegründet hat. Das Ziel der Initiative: Einwandfreie Lebensmittel vor dem Wegwerfen retten und damit Menschen in Notlagen zu helfen. Beim Start vor 10 Jahren gab es österreichweit 51 Ausgabestellen, 119 sind es heute. In Kärnten gibt es derzeit zehn Ausgabestellen.

Jeden Samstag wird geholfen 

Die „Team Österreich Tafel“ der Bezirksstelle in Villach ist eine davon. Jeden Samstag haben die rund 70 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen ihren Einsatz. „Immer samstags sammelt unser Team in Supermärkten einwandfreie, aber nicht mehr verkäufliche Lebensmittel ein. Anschließend werden diese in der Ausgabestelle sortiert und an die bezugsberechtigten Personen verteilt“, erläutert Christina Summerer MBA, Bezirksstellenleiterin der Bezirksstelle in Villach.

Hilfe für Menschen in Not

Gemeinsam mit ihrem Team setzt sie sich unermüdlich für sozial schwächer gestellte Menschen ein: „Anfangs mussten wir uns eine Strategie überlegen, wie wir die Lebensmittel möglichst gerecht verteilen. Wir beschlossen, die Essensmengen auf die Größe des jeweiligen Haushalts abzustimmen und nach einem Nummernsystem auszugeben. Mit der Zeit bekamen wir von den Supermärkten immer mehr Waren und auch die Anzahl der Klient*innen und Mitarbeiter*innen wuchs stetig an“, erklärt Sigrid Rath, Koordinatorin der Team Österreich Tafel der Bezirksstelle Villach. Heute hat sich alles bereits gut eingespielt. Eine schnelle Anpassung an neue Bedürfnisse zeichnet die Teams aus, so dass die Ausgaben auch während der Corona-Pandemie fortgesetzt werden können.

Zusammen Herausforderungen meistern

Zu den größten Herausforderungen der letzten zehn Jahre zählt für die engagierte Bezirkskoordinatorin die große Flüchtlingswelle 2015 und die jetzige Situation mit der Corona-Pandemie: „Gerade jetzt zeigt sich der Stellenwert der Tafel als lebensnotwendige Hilfe für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Manche sind von finanziellen Einschnitten betroffen, andere, besonders Ältere und Kranke, von Isolation, weil sie das Haus nicht verlassen können oder dürfen.

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Veröffentlicht am 23.11.2020, 12:03
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