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Echt oder Plastik? - Welchen habt ihr?
Echt oder Plastik? - Welchen habt ihr? © Jeremias

Ist ein künstlicher Christbaum besser?

Christbaum­dilemma: Echt oder Plastik?

Kärnten – Der festliche geschmückte Christbaum darf am Heiligen Abend ebenso wenig fehlen, wie Geschenke und Weihnachtslieder. Doch immer mehr stellen sich die Frage, ob ein künstlicher Christbaum auf lange Sicht nicht doch besser wäre.

 3 Minuten Lesezeit (421 Wörter) | Änderung am 17.12.2020 - 16.18 Uhr

Von Christine Jeremias. Jahr für Jahr werden in Österreich knapp 2,8 Millionen Christbäume aufgestellt, der Großteil davon stammt aus heimischer Produktion. Wenn dann nach den Feiertagen die abgeschmückten Bäume zur Entsorgung gebracht werden, drängt sich die Überlegung auf, ob es nicht sinnvoller wäre, einen künstlichen Baum anzuschaffen, der Jahr für Jahr verwendet werden könnte.

Ein Wald aus Christbäumen?

Die 2,5 Millionen Bäume, die dann nicht geschlägert werden müssten, würden einen riesigen Wald ergeben, was sich positiv auf das Klima auswirken würde. Soweit ein guter Gedanke, wenn es denn tatsächlich so einfach wäre. Fakt ist, dass die Christbäume ja einzig zu dem Zweck, einmal das Weihnachtsfest zu verschönern, gepflanzt werden. Und bis die Bäume groß genug sind, leisten sie immer noch einen beachtlichen Beitrag zum Klimaschutz: Ein Hektar Christbaumwald verbraucht in seiner 10-jährigen Wachstumsphase bis zu 140 Tonnen CO² und produziert etwa 100 Tonnen Sauerstoff. Außerdem sind die Christbaumplantagen ein schöner Lebensraum für verschiedene Tierarten.

Die Bilanz des Plastikbaumes

Doch wie sieht es nun mit den Kollegen aus Kunststoff aus? Ist es auf lange Sicht nicht doch umweltfreundlicher, einen wiederverwendbaren Baum anzuschaffen? Wenn man die Herstellung und die langen Transportwege – vier von fünf der künstlichen Christbäume kommen aus China – berücksichtigt, müsste die Plastiktanne mindestens 10 Jahre besungen werden, damit die CO²-Bilanz stimmt. Das setzt natürlich einen entsprechend rücksichtsvollen Umgang mit dem Baum voraus.

Es gibt freilich auch einiges, das für den künstlichen Baum spricht: keine Nadeln im Wohnzimmer, geringere Brandgefahr, perfekte Symmetrie, nach der Anschaffung braucht man sich für einige Jahre keine Gedanken mehr um den Baum machen und je nach Modell ein günstiger Anschaffungspreis.

Regional kaufen tut Wirtschaft und Umwelt gut

Abgesehen von der Umwelt sollte aber auch nicht vergessen werden, dass der Christbaumverkauf ein Wirtschaftsfaktor ist. Wer sich für einen österreichischen Christbaum entscheidet, unterstützt zugleich die heimische Wirtschaft und trägt zur Arbeitsplatzsicherung im ländlichen Raum bei. Mit diesem Wissen im Hinterkopf sollte man auch eher auf Diskont-Angebote verzichten, bei denen importierte Tannen aus Skandinavien zum Schleuderpreis verkauft werden. Schlussendlich bleibt es aber natürlich auch eine Geschmacksfrage, ob man echte Nadeln dem künstlichen Grün vorzieht, mit ein paar zusätzlichen Informationen fällt die Entscheidung aber vielleicht ein bisschen leichter.

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