5 Minuten - Kärnten Wirtschaft
Veröffentlicht am 11.02.2021, 11:33

„Das Virus ist uns immer mehrere Schritte voraus“, unterstreicht Kaiser. Solange es keine genügende Durchimpfungsrate gibt, seien das einzig wirksame Mittel zum Schutz der Bevölkerung vor einer Ansteckung mit Corona regelmäßige Tests für alle. Dafür müsse es einen Strategiewechsel geben: Weg von teilweise wohnortfernen, mit hohem finanziellen und logistischen Aufwand seitens der öffentlichen Hand zu organisierenden Teststraßen samt bürokratischer Anmeldenotwendigkeit, hin zu einfachen Heimtests. „Das Motto muss lauten: der Test kommt zu den Menschen, nicht umgekehrt“, so Kaiser.

“Warum nicht gleich für alle?”

„Wenn richtigerweise Millionen ‚Nasenbohrer‘- und oder ‚Spuck‘-Tests für Schülerinnen und Schüler, Pädagoginnen und Pädagogen zur Verfügung gestellt werden können, warum dann nicht gleich für alle in Österreich lebenden Menschen zweimal wöchentlich?“, fragt Kaiser. Zum einen würde man so der Bevölkerung wesentlich mehr Schutz und Sicherheit geben, zum anderen würde man sich damit die wesentlich steuergeldintensivere Aufrechterhaltung von sehr vielen Teststraßen ersparen. Natürlich, so Kaiser, würden weiterhin Teststraßen für Verdachtsfall-Testungen und gesetzlich vorgeschriebene Tests geöffnet bleiben.

Lockdown kostet in Summe mehr als Schnelltests

„Nachdem uns aufgrund der Virusmutationen und der limitiert vom Bund zur Verfügung gestellten Impfdosen Corona noch über Monate intensiv begleiten wird, sind Wohnzimmertests die richtige Antwort auf viele Fragen und Sorgen“, so Kaiser weiter. Letztlich könnte, verbunden mit diesen flächendeckenden Tests für zu Hause, auch über für Wirtschaft, Industrie und damit zusammenhängenden Arbeitsplätzen überlebensnotwendige, existenzsichernde Lockerungen nachgedacht werden. Ganz zu schweigen von den dringend notwendigen sportlichen Betätigungsmöglichkeiten. „Ein Lockdown kostet pro Woche 1,7 Milliarden Euro. Ein Schnelltest nur zwei bis drei Euro“, gibt Kaiser zu bedenken.

Ein paar Fragen noch offen

Ob es eine Bestätigung für einen negativen Selbsttest geben muss und wie diese aussehen kann – beispielsweise via Handyvideo – sei dabei lediglich eine Detailfrage. Bei positivem Testergebnis wäre weiterhin die festgelegte Vorgangsweise mit Anruf 1450 und nachfolgendem PCR-Test gültig. „Mit diesem notwendigen Strategiewechsel besteht die Chance, dass ein breit mitgetragenes Vorgehen ermöglicht wird“, so Kaiser.

Sie befinden sich in der AMP-Version unseres Artikels - Zum Original

Veröffentlicht am 11.02.2021, 11:33
Du hast einen #Fehler gefunden? Jetzt melden.

#Mehr zum Thema

# MEHR VON 5MIN