5 Minuten - Aktuell Kärnten
Veröffentlicht am 19.02.2021, 13:14

„Für die Benutzung von Ski-Liftanlagen wird ab dem Wochenende ein höchstens 48 Stunden alter Antigentest benötig“ – so die Information in einer Presseaussendung des Landes Kärnten von Donnerstag Nachmittag. Am heutigen Freitag wurde dann die Verordnung veröffentlicht: Am Samstag brauchen Erwachsene und Kinder ab dem vollendeten 10. Lebensjahr einen Test – auch für die Schlepplifte in Weißbriach. Der Grund: Der Bezirk hat die höchste Sieben-Tages-Inzidenz in ganz Österreich.

Keine freien Testtermine

In der Skitrainingsgruppe des SV Weißbriach gingen die Wogen hoch, berichtet das Gailtal Journal: Die Bereitschaft zum Testen wäre da, die Möglichkeiten jedoch nicht. „Ich habe versucht einen Termin zum Testen für meine Kinder und mich zu bekommen“, erzählt eine Mutter. „Keine Chance. Über die Website Österreich-testet war für Freitag und Samstag Früh nichts mehr buchbar, auch telefonisch konnte ich keine Termine in der Apotheke oder Teststraße bekommen.“

Ratlosigkeit beim Trainerteam

Die Krux daran: Wer Samstag und Sonntag Skifahren gehen will, kann nur Freitag Nachmittag testen, da der Test sonst nicht für beide Tage gilt, weil er älter als 48 Stunden ist. Der Kinder-Skitrainer des SV Weißbriach Peter Ebner wird die Trainingssaison nun wohl beenden. „Wie sollen sich unsere Kinder und ihre Eltern bis Samstag früh testen lassen, wenn es keine Termine im Bezirk gibt? Es tut mir so leid für die Kinder: Sie müssen ohnehin auf so viel verzichten und jetzt wird ihnen auch noch das Skifahren gestrichen!“

„Wie soll man sich im Familienskigebiet Weißbriach beim Skifahren mit Corona anstecken? Hier ist wirklich ausreichend Platz“, wundert sich auch SV Weißbriach-Obmann Werner Franz, der gerade mit einem Teil des ÖSV-Speed-Teams vor Ort trainiert. „Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich sehe, mit welcher Leidenschaft die Kinder sich beim Skitraining engagieren. Ihnen das Skifahren zu streichen, hilft sicher niemandem.“

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Der Kinder-Skitrainer des SV Weißbriach Peter Ebner und SV Weißbriach-Obmann Werner Franz. - © Gailtal Journal/KK

Verzweifelte Kinder

Beim Training am Freitag waren insbesondere die Kleinsten enttäuscht. Warum sie nicht mehr „einfach so“ Skifahren gehen dürfen, kann man ihnen schwer erklären. Immerhin weiß man, dass der Großteil der Ansteckungen auf den privaten Bereich zurück zu führen ist und sicher nicht auf das Skifahren. Auch wenn die Verordnung erst für Kinder ab 11 Jahren gilt, löst das die Probleme nicht. „Ich kann mein sechsjähriges Kind ja nicht alleine auf die Piste schicken“, ärgert sich ein Vater. „Und für mich gibt es zumindest aktuell keine Testmöglichkeit!“. Die Wut der Kinder ist verständlich, denn sie wollen eigentlich nur eins: weiterhin Skifahren.

Statement der Bezirkshauptmannschaft

Bezirkshauptmann Dr. Heinz Pansi betont auf Rückfrage, dass die Gesundheit der Bevölkerung nun absoluten Vorrang hat. Am Telefon erklärte er, dass in der gestrigen Sitzung mit der Politik beschlossen wurde, dass es so rasch wie möglich ausreichend Testmöglichkeiten für die Menschen im Bezirk geben wird. Die Verantwortung dafür liegt allerdings nicht bei der BH Hermagor, sondern beim Roten Kreuz und der Landespolitik.

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Dr. Heinz Pansi, Bezirkshauptmann von Hermagor - © KK

Leere Pisten?

Dieses Wochenende werden die Pisten im Bezirk jedoch sicherlich leer sein – was den heuer ohnehin finanziell angeschlagenen Bergbahnen im Bezirk wohl keine Freude bereiten wird.

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Veröffentlicht am 19.02.2021, 13:14
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