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Politik - Kärnten
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Petition gestartet

AKW Krško: GLOBAL 2000 fordert Abschaltung

Kärnten & Krško – Der slowenische Atomreaktor Krško läuft bereits seit 40 Jahren. Nach dem schweren Erdbeben fordert GLOBAL 2000 eine umfassende Sicherheitsprüfung. Dafür startet die Organisation eine Petition.

 4 Minuten Lesezeit (520 Wörter)

Der slowenische Atomreaktor Krško läuft bereits seit 40 Jahren. Das schwere Erdbeben der Stärke 6,4 vom 29. Dezember 2020 zeige erneut, dass das nur 85 Kilometer vom Epizentrum entfernte Atomkraftwerk mitten in einem Erdbebengebiet liege und von den europäischen Reaktoren am stärksten durch seismische Erschütterungen gefährdet sei. Die Laufzeit des Kraftwerks soll laut ursprünglichem Plan der Ingenieure 2023 enden. „Die Betreibergesellschaft will jedoch den alten Reaktor noch bis 2043 laufen lassen“, informiert Reinhard Uhrig, Atom-Sprecher von GLOBAL 2000 im Rahmen einer Online-Pressekonferenz.

GLOBAL 2000 fordert Umweltverträglichkeitsprüfung

„Aufgrund der erfolgreichen Klage unserer slowenischen Partnerorganisation muss jetzt dieses Jahr eine internationale Umweltverträglichkeitsprüfung des Reaktors durchgeführt werden.“ Gerade nach dem Erdbeben-Warnschuss vor knapp drei Monaten fordern GLOBAL 2000 und ihre Friends of the Earth-Partnerorganisationen in Slowenien, Kroatien und Bosnien eine neue und allgemein anerkannte Bewertung der Erdbebengefährdung durch unabhängige internationale Experten.

Kärnten hat sich mehrfach für Stilllegung ausgesprochen

Kärnten ist nicht nur gegen eine Verlängerung des bestehenden Kernkraftwerkes Krško, sondern habe sich bereits mehrfach für eine Stilllegung ausgesprochen. Wir haben berichtet. “Wir fordern zum wiederholten Male zum Schutz der österreichischen Bevölkerung […] im Falle einer Laufzeitverlängerung eine umfassende technische und seismische Prüfung der Anlage sowie eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)”, betont Kärntens Energie- und Umweltlandesrätin Sara Schaar. Sie sei diesbezüglich auch laufend im Austausch mit der steirischen Landesrätin Ursula Lackner und der zuständigen Klimaschutzministerin Gewessler.

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LR Sara Schaar

LR Sara Schaar - © Gillner

GLOBAL 2000 startet Petition

Neuere Erdbeben-Forschung zeige, dass die Risiko-Annahmen – unter denen das AKW errichtet wurde und die seither sogar noch erhöht werden mussten – nicht mit aktuellen Erkenntnissen zu den Bruchlinien in der Nähe des Reaktors und dem daraus abgeleiteten Risiko vereinbar seien. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, mit einer Prüfung des Reaktors nicht nur ’auf dem Papier‘ dem permanenten Risiko eines schweren Atomunfalls tatsächlich ein Ende zu bereiten“, betont Uhrig. „Diese Prüfung kann 2021 im Rahmen einer grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgen.” Dann erreiche der Reaktor in zwei Jahren das Ende seiner Laufzeit und müsse abgeschaltet werden. Daher startet GLOBAL 2000 eine Petition, in welcher Umweltministerin Gewessler sowie Bundeskanzler Kurz aufgefordert werden, den Alterungszustand des Krško-Reaktors zu überprüfen und das Erdbeben-Risiko neu bewerten zu lassen.

FPÖ: “AKW ist eine tickende Zeitbombe”

Der Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann erneuert im Zuge dessen ebenfalls seine langjährige Forderung nach einer sofortigen Schließung des Atomkraftwerkes Krško: „Das völlig veraltete AKW Krško liegt in einem Erdbebengebiet und ist daher eine tickende Zeitbombe! […] Die aktuellen Forschungen von Global 2000 zeigen, dass das Bebenrisiko in der Region sogar höher ist als vermutet und von Slowenien und Kroatien nur heruntergespielt wird. Wenn das AKW Krško hochgeht, wird damit die Zukunft Österreichs und ganz Mitteleuropas zerstört“, betont Darmann. Er erinnert an die Petition der FPÖ Kärnten und Steiermark gegen das AKW Krško, in welcher ein Ausbaustopp und die Schließung des Atomkraftwerkes gefordert wird.

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Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann

Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann - © FPÖ Kärnten