5 Minuten - Kärnten Politik
Veröffentlicht am 24.04.2021, 16:34

Laut dem heute amtierenden Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) – der sich 2011 selbst maßgeblich für eine Lösung engagiert hatte – hat sich Kärnten seitdem „besonders positiv und international vielbeachtet weiterentwickelt“. Das Bundesland sei heute, was das Verhältnis und das Zusammenleben deutsch- und slowenischsprachiger Landsleute betrifft, kaum mehr mit dem Kärnten von damals zu vergleichen. Kaiser: “Kärnten präsentiert sich heute als ein in Vielfalt geeintes Land im Herzen Europas, das Zwei- und Mehrsprachigkeit als Bereicherung erkennt und lebt. Möglich wurde das durch das gegenseitige Zuhören und Aufeinanderzugehen, das einstige Kontrahenten vorgelebt und immer mehr Nachahmer gefunden hat“, so Kaiser. Für den Landeshauptmann stehe außer Frage, dass dieser Versöhnungs- und Verständigungsprozess nie abgeschlossen sein könne, sondern vielmehr konsequent weiter daran gearbeitet werden muss.

Kaiser über die damaligen Entscheidungsträger

Mit ausschlaggebend für die 2011 gefundene Lösung, sei laut Kaiser gewesen, dass sich die „richtigen“ Entscheidungsträger gefunden hätten. Es sei die Konsensgruppe, Josef Feldner und Marjan Sturm sowie Heinz Stritzl, Stefan Karner und Bernard Sadovnik gewesen, die durch Gespräche erkannt hätten, dass und wie sehr sie sich selbst und die eigenen Anliegen eigentlich im jeweiligen Gegenüber erkennen. „Eine Tugend, die uns allen, Politikerinnen und Politikern ebenso wie Bürgerinnen und Bürgern, generell wieder bewusster werden sollte“, mahnt Kaiser anlässlich des Jubiläums.

“Konsequente gemeinsame Verständigungsarbeit nötig”

Das damals mit beschlossene „Dialogforum“ bildet für Kaiser quasi das Fundament der gemeinsamen Arbeit der beiden Volksgruppen zur Weiterentwicklung Kärntens. „Dort werden alle Anliegen von den wichtigsten Vertreter beider Volksgruppen, unter Einbeziehung aller im Landtag vertretenen Parteien diskutiert, abgewogen und gemeinsam entschieden“.

FPÖ: “Einige Scharfmacher weiter unversöhnlich”

“Die Frage der zweisprachigen Ortstafeln in Kärnten wurde nach jahrzehntelangen Konflikten unter dem freiheitlichen Landeshauptmann Gerhard Dörfler für immer gelöst. Für die Masse der Kärntnerinnen und Kärntner war das Thema damit erledigt”, so der Kärntner FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Gernot Darmann. Umso bedauerlicher sei es daher, laut Darmann, dass einige Scharfmacher unter den Kärntner Slowenen weiter unversöhnlich seien. “Zehn Jahre Ortstafellösung ist trotz aller Bemühungen seitens der damaligen Verantwortlichen leider in den Köpfen mancher, radikaler Nationalslowenen noch nicht angekommen, was ihre ständig neuen Forderungen zeigen”, so der FPÖ-Landesparteichef.

Darmann erneuert FPÖ-Forderung

Darmann stellt fest:”Wir brauchen keine Zündeleien durch manche radikalen Vertreter der Kärntner Slowenen. Die Kärntner Bevölkerung hat kein Verständnis dafür, wenn das gemeinsame Miteinander und die Einheit in Kärnten gestört wird.” Der Freiheitliche betont, dass der Europarat mehrfach bestätigt habe, dass die slowenisch-sprachige Minderheit in Kärnten zu den best-geförderten Volksgruppen in Europa zähle. Laut Darmann wurde Slowenien umgekehrt aufgefordert, mehr für den Erhalt der deutschen Sprache zu tun. „Die Republik Österreich und das Land Kärnten haben ihre Hausaufgaben gegenüber der slowenischen Minderheit erfüllt”, stellt er fest.

Umgekehrt gebe es noch immer eine viel zu geringe Unterstützung der Republik Slowenien für die dortige deutschsprachige Volksgruppe: “Slowenien muss seine deutschsprachige Minderheit endlich in der Verfassung verankern und ausreichend unterstützen!“, erneuert Darmann die FPÖ-Forderung nach Anerkennung der Altösterreicher in Slowenien.

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Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann - © FPÖ Kärnten

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Veröffentlicht am 24.04.2021, 16:34
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