Stirbt der Luchs in Österreich erneut aus?
„Flächenfraß, Lebensraumzerschneidung sowie Wilderei machen den heimischen Luchsen das Überleben schwer. Schaffen wir es nicht, unsere drei Populationen im Westen, Norden und der Mitte des Landes zu stärken und zu vernetzen, droht zumindest lokal ihr erneutes Aussterben in Österreich“, warnt Christian Pichler, Artenschutzexperte des WWF Österreich. Die Freilassung in Slowenien trägt eine breite Allianz aus Politik, Naturschutz, Jägerschaft sowie Forstwirtschaft und wird von der Europäischen Union unterstützt. Der WWF sieht die Maßnahme als vorbildlich für Österreich und fordert mehr Engagement von den Bundesländern zur Rettung der Katzenart.
WWF fordert mehr Maßnahmen der Bundesländer
Obwohl es in Österreich ausreichend geeigneten Lebensraum und Wildtiere als Beute für den Luchs gibt, scheitert ein stabilisierendes Wachstum des Bestands an fehlenden bundesländerübergreifenden Maßnahmen. “Die Zerschneidung der Lebensräume des Waldbewohners, etwa durch Straßen, Siedlungen und Industriegebiete, muss durch einen Stopp des heimischen Flächenfraßes verhindert werden. Wilderei ist als Straftat konsequent zu verfolgen. Auch die Umsiedelung aus anderen Gegenden Europas kann das Luchsvorkommen in Österreich stärken”, so der WWF. „Für die heimischen Luchse ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Sorgen wir nicht für wesentlich mehr Nachwuchs, sieht es für den Fortbestand des Luchses in Österreich schlecht aus“, sagt Pichler. „Letztlich ist es eine Frage des politischen Willens, das erneute Verschwinden der scheuen Katzen in Österreich zu verhindern“, appelliert der WWF-Experte.