5 Minuten - Kärnten Wirtschaft
Veröffentlicht am 29.05.2021, 11:23

Mit steigenden Temperaturen zieht es immer mehr Gäste und Freizeitsportler auf die Kärntner Almen. Erholungsurlaube mit Wandern, Tourengehen, Mountainbike fahren und anderen sportlichen Betätigungen in der Natur liegen im Trend. Dadurch kommt es jedoch auch immer öfter zu Nutzungskonflikten mit der Almwirtschaft. „Je mehr Urlauber und Freizeitsportler es auf die Almen zieht, umso wichtiger ist ein respektvolles Miteinander, damit die traditionelle Almwirtschaft und die touristische Nutzung zusammen möglich sind“, betonen Agrarlandesrat Martin Gruber und Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig.

Rund 1.300 Mitgliedsbetriebe durch Versicherung geschützt

Die rund 1.300 Mitgliedsbetriebe des Almwirtschaftsvereins sind bereits seit einigen Jahren durch eine eigene Haftpflichtversicherung des Agrarreferats bei Sachschäden geschützt. „Der Landwirt kann diese in Anspruch nehmen, wenn seine eigene Haftpflichtversicherung den Schadensfall nicht deckt. Das ist eine der wesentlichen Rahmenbedingungen, um unsere Almbauern vom Risiko zu entlasten“, betont Agrarlandesrat Martin Gruber. Leider kommt es auf den weidbaren Flächen, Straßen und Wegen jedoch auch zu Zwischenfällen mit Personen. Tragische Vorfälle in anderen Bundesländern haben gezeigt, dass eine Schuldfrage nicht immer leicht zu beantworten ist. „Viele Bauern fürchten, selbst für mögliche Unfälle zur Verantwortung gezogen zu werden, wenngleich Hinweistafeln an den Ausgangspunkten von Wanderwegen aufgestellt wurden“, betont Gruber.

Personenschäden werden abgedeckt

Um die Absicherung weiter zu erhöhen, wird daher über das Tourismusreferat eine Zusatzversicherung abgeschlossen, die auch Personenschäden abdeckt und auch Nicht-Mitglieder des Almwirtschaftsvereins umfasst. „Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft leistet damit einen Beitrag, damit das Miteinander auf Kärntens Almen auch künftig funktioniert. Das ist auch ein Zeichen der Wertschätzung, denn die Almbauern sichern mit ihrer Bewirtschaftung die schöne Naturlandschaft, von der auch der Tourismus profitiert. Das ist nicht selbstverständlich, deshalb ist es mir ein Anliegen, dass die Almbewirtschafter im Ernstfall gut abgesichert sind“, betont Tourismuslandesrat Schuschnig.

Seit 2019 existiert das Versicherungspaket

Bereits 2019 wurde dieses Versicherungspaket erstmalig geschnürt und laufend verbessert. Erfasst sind Zwischenfälle zwischen Nutztieren und Wanderern sowie Radfahrern. Neben Kühen wurden auch andere Nutztiere, wie Pferde oder Ziegen, in das Paket aufgenommen. Nicht nur Almen, sondern sämtliche Weideflächen, wie beispielsweise Flächen am eigenen Betrieb, sowie auf Wegen sind umfasst. Darüber hinaus gilt der Versicherungsschutz auch für Radfahrer, wenn sie auf offiziell ausgewiesenen Mountainbike-Vertragsstrecken unterwegs sind. „Dieses Paket bietet eine umfassende Absicherung, auf die alle Almbauern vertrauen können“, betont Schuschnig.

“Bitte Verhaltensregeln einhalten”

Der Tourismuslandesrat appelliert abschließend an die Freizeitnutzer und Gäste, die Verhaltensregeln auf den Almen zu beachten: „Dort wo viele von uns und unsere Gäste Erholung suchen, ist der Arbeitsplatz unserer Almbauern. Jeder muss sich darüber bewusst sein, wenn er auf den Kärntner Almen unterwegs ist, um sicher in die Saison zu starten.“ Noch im Juni werden auch die Plattform „Respektiere deine Grenzen“ sowie Folder aus der gleichnamigen Kampagne verfügbar sein, informiert Gruber. „Damit wollen wir zusätzlich Bewusstsein schaffen für Regeln, Verbote und das richtige Verhalten bei Freizeitaktivitäten in der Natur, auf Almen oder in Wäldern“, so der Agrarreferent.

In Kärnten gibt es über 1.800 Almen. Insgesamt trägt die Almwirtschaft in Kärnten bei rund 4.000 landwirtschaftlichen Betrieben zum Einkommen bei.

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Veröffentlicht am 29.05.2021, 11:23
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