5 Minuten - Kärnten Wirtschaft
Veröffentlicht am 15.06.2021, 14:29

"Arbeit wird nicht wertgeschätzt"

Kärntens Transporteure fordern faire Bezahlung von Industrie

Kärnten - Kärntens Transportdienstleister stehen mit dem Rücken zur Wand, so der Obmann der WK-Fachgruppe Güterbeförderungsgewerbe, Bruno Urschitz. Der Preisdruck durch die Industrie wachse stetig an. Dazu komme mangelnde Wertschätzung für die Arbeit der Transporteure – auch in der Öffentlichkeit.
von Tanja Janschitz2 Minuten Lesezeit (358 Wörter)
Kärntens Transporteure stehen unter enormen Druck.

Kärntens Transporteure stehen unter enormen Druck: „Wir sind ein wichtiger und zuverlässiger Partner für viele Industriebetriebe, aber diese Arbeit wird offenbar nicht wertgeschätzt. Von unseren Betrieben werden ständig noch niedrigere Preise abverlangt“, ärgert sich Bruno Urschitz, Obmann der WK-Fachgruppe Güterbeförderungsgewerbe. Und das, obwohl die Lohnkosten für Transportunternehmen im Zuge der Coronakrise deutlich gestiegen seien: “Da immer wieder Mitarbeiter als Kontaktpersonen in Quarantäne mussten, wurde mehr Personal beschäftigt, um alle Lieferungen trotzdem termingerecht zustellen zu können”, heißt es in der aktuellen Aussendung der WK-Fachgruppe.

„Das schädigt unseren Wirtschaftsstandort“

Verständnis für diese schwierige Situation gebe es seitens der Industrie aber kaum. In den jeweiligen Preisverhandlungen werde immer wieder angeführt, dass die Industrie ihre Aufträge auch an die Billigkonkurrenz im Ausland vergeben könne. „Das ist nicht nur traurig, sondern schädigt auch unseren Wirtschaftsstandort“, gibt Urschitz zu bedenken. Speziell in der Coronakrise habe sich gezeigt, wie wichtig die regionale Transportwirtschaft für jede einzelne Kärntnerin und jeden einzelnen Kärntner ist.

Dumpingpreise haben dramatische Auswirkungen

Urschitz fordert ein Umdenken bei der Preispolitik und ein Bekenntnis zu heimischen Betrieben von der Industrie: „Die Kärntner Transporteure bekennen sich zu Klimaschutz, Sicherheit und Qualität. Dafür erwarten wir uns einen entsprechend fairen Preis.“ Derzeit sei es für die Güterbeförderer kaum möglich, Gewinne zu erwirtschaften. Diese sind wiederum dringend nötig, um in Fahrzeuge und Umweltschutz investieren zu können. „Ohne mehr Fairness und einer gerechteren Aufteilung der erwirtschaftbaren Gewinne wird diese Entwicklung unseren gesamten Wirtschaftsstandort schwächen“, warnt der Fachgruppenobmann. Denn die Dumpingpreise der Industrie haben mittlerweile dramatische Auswirkungen: Es gibt immer mehr Konkurse von Kärntner Transportunternehmen, was wiederum die Versorgung der Bevölkerung mit dringend benötigten Gütern gefährde.

“Mehr Wertschätzung für die tägliche Arbeit”

Insgesamt erwarte sich die Branche auch mehr Wertschätzung für die tägliche Arbeit, die geleistet wird. „In der Coronakrise wurden unsere Fahrer als ‚Helden der Straße‘ gefeiert, aber von dieser positiven Stimmung ist kaum mehr etwas zu spüren“, fasst Urschitz das Stimmungsbild zusammen.

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Veröffentlicht am 15.06.2021, 14:29
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