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Veröffentlicht am 15.07.2021, 13:04

"Es ist verheerend, wie mit uns umgegangen wird"

Kontrollamt: Streit zwischen Jost und Rom eskaliert

Klagenfurt - Es ist kein Geheimnis: Magistratsdirektor Peter Jost und Kontrollamtsdirektor Johannes Rom sind sich nicht grün. Spätestens seit der mutmaßlichen Millionen-Veruntreuung, ein ehemaliger Magistrats-Mitarbeiter soll während 23 Jahren rund 1,76 Millionen Euro mitgehen haben lassen, hängt der Haussegen zwischen den beiden Rathaus-Führungskräften schief. Noch unter Ex-Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) wurden beim Konrtollamt die Handbremsen gezogen. Und zwar per Weisung: Vereinfacht gesagt, muss Rom in Teilen seiner Tätigkeit das Okay der Magistratsdirektion einholen.
von Franz Miklautz2 Minuten Lesezeit (294 Wörter)

Dabei verrät das Klagenfurter Stadtrecht: “Der Direktor des Kontrollamtes ist in Ausübung seiner Aufgaben als Kontrollorgan hinsichtlich des Inhaltes und des Umfanges seiner Feststellungen an keine Weisungen gebunden.”  Gestern, Mittwoch, dürfte es am Rande einer Kontrollausschuss-Sitzung zur Eskalation gekommen sein. Und zwar genau wegen dieser Weisung. Sogar Roms Kündigung steht angeblich im Raum. Offenbar will sich der Kontrollamtsdirektor die von ihm wohl so empfundenen Schikanen der Magistratsdirektion nicht mehr länger gefallen lassen. Kontrollausschuss-Obmann Andreas Skorianz (FPÖ) sagt, er könne wegen der Verschwiegenheitsverpflichtung keine Details nennen, doch: “Es ist unerträglich. Rom muss endlich frei arbeiten können. Der Bürgermeister muss die Weisung aufheben.”

“Verheerend”

Bereits in vorangegangenen Kontrollausschuss-Sitzungen soll es hoch her gegegangen sein. Das Kontrollamt hat bereits mehrfach auf die Misere durch die noch immer gültige Weisung hingewiesen. In diesen Sitzung sollen von Seiten des Kontrollamts Sätze wie beispielsweise “Wie mit uns umgegangen wird, ist verheerend” gefallen sein. Auch das bestätigt Skorianz nicht. Allgemein wird jedoch befürchtet, dass das Kontrollamt hausintern weniger ernst genommen wird, jetzt da ihm durch die Weisung sozusagen die Zähne gezogen sind.

Scheider will Weisung aufheben

Bürgermeister Christian Scheider (TK) hat den Krieg zwischen Jost und Rom “geerbt”. Er versteht aber auch die Aufregung nicht ganz: “Wir haben bereits acht Sitzungen mit Rom gehabt. Die Sache ist zum größten Teil bereits einer Lösung zugeführt”. Scheider sagt, die Aufhebung der Weisung stehe bevor. “Wir haben vereinbart, dass Rom eine Geschäftsordnung für das Kontrollamt vorlegt. Parallel dazu löse ich die alte Weisung von Mathiaschitz dann auf”. An diesen Sitzungen habe teilweise auch Jost teilgenommen. Und auch Landesrechnungshof-Direktor Günter Bauer, mit dessen Hilfe man das Kontrollamt in einen Stadtrechnungshof übergleiten lassen will.

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