Im Mediacenter des Grazer Rathauses fand soeben eine Pressekonferenz mit den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der heurigen Gemeinderatswahl statt. Das entgültige Wahlergebnis wird aufgrund der noch ausstehenden Auszählung der Briefwahlkarten zwar erst morgen feststehen, einige Politikerinnen und Politiker hatten dennoch schon Grund zur Freude.

Die Aussagen der Spitzenkandidaten

Elke Kahr von der KPÖ: “Das vorläufige Wahlergebnis ist für uns natürlich ein Riesenerfolg und mehr als erfreulich. Ich habe es mir nicht erwartet, in dem Ausmaß dazuzugewinnen.” Kahr bedankte sich bei der Pressekonferenz bei allen Wählerinnen und Wählern und bei allen, die der Partei unterstützend zur Seite gestanden sind. Kahr setze sich für eine “Zukunft in Graz ein, in der auf keinen vergessen wird”.

Siegfried Nagl von der ÖVP: “Das heutige Ergebnis ist mehrfach schmerzlich, da ich die Verantwortung der Stadt in den letzten Jahren übernehmen durfte.” Um das Ergebnis müsse man auch nicht weiter “herumreden”, Nagl nehme es so hin. Es sei ein “niederschmetternder Tag”, und: “Letzenendes werden wir das entgültige Ergebnis noch abwarten und die Zahlen analysieren.” Der Grazer Bürgermeister gratuliert allen Parteien, die an Stimmen gewinnen konnten.

Judith Schwentner von den Grünen: “Ich freue mich sehr über das Ergebnis. Es ist ein wunderschöner Tag für ‘das GRÜNE GRAZ’ und den Klimaschutz.” Darauf komme es in den nächsten Jahren nämlich an: Eine Klimaschutz-Koalition in der steirischen Landeshauptstadt. Auch Schwentner bedankt sich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern. “Ich freue mich auf spannende fünf neue Jahre. Die Grazerinnen und Grazer wollten Veränderung, wir haben ein Angebot gemacht und sie haben es angenommen.”

Mario Eustacchio von der FPÖ: “Es mag sie nicht überraschen, dass ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden bin.” Der Spitzenkandidat der FPÖ findet kritischere Worte als seine Kolleginnen und Kollegen: “Wir rutschen nach links und das gewaltig. Wir haben die KPÖ als stärkste Partei. Man sagt, der Wähler hat immer recht – ich bin mir nicht mehr ganz so sicher.” Die Konstellation mit der KPÖ im Gemeinderat werde für die Stadt “eine Katastrophe werden, das kann ich jetzt schon sagen”, so Eustacchio. Laut ihm mache sich Graz damit “zum Gelächter in ganz Europa”.

Michael Ehmann von der SPÖ: “Öffensichtlich ist es uns gelungen, dass wir nicht abstürzen – so wie es viele vorhergesagt haben.” Auch Ehmann bedankt sich bei den Wählerinnen und Wählern und hoffe, dass sich ein Einzug in den Gemeinderat ausgeht – dazu müsse jedoch erst das entgültige Ergebnis am morgigen Montag abgewartet werden.

Philipp Pointner von den NEOS: “Ich bin der NEUE, die anderen kennen Sie alle schon”, beginnt Pointner seine Rede bei der Pressekonferenz. Auch er gratuliert allen Parteien, die Stimmen dazugewonnen haben. “Wir haben auch gewonnen, und das macht mich wahnsinnig froh”, so Pointner, der sich auch bei allen NEOS und Bürgerinnen und Bürgern bedankt. “Wir sind die Politiker einer neuen Generation und dafür werden wir in den nächsten Jahren auch einstehen”, so Pointner. Er möchte “bei den Menschen sein” und ihnen zuhören.