„Wir haben bereits einen Pflegenotstand und müssen einen völligen Kollaps des Systems verhindern. Allein bis 2030 brauchen wir österreichweit 75.000 neue Pflegekräfte. Daher muss die Pflege auf komplett neue Beine gestellt werden“, so Ragger. Dazu solle das „Kärntner Pflegemodell“ der Freiheitlichen österreichweit umgesetzt werden.
Pflegescheck in Höhe von 1.000 Euro
„Wir brauchen eine Entlastung der Pflegeheime und einen Ausbau der Versorgung zuhause. Die Pflege zu Hause bei den eigenen Angehörigen im vertrauten Umfeld muss forciert werden, mit einer professionellen Begleitung. Dieses Modell der ´Nachbarschaftspflege´ hat sich in den Niederlanden seit Jahrzehnten erfolgreich bewährt. Viele Menschen wollen nicht aus dem Alltag gerissen, in ein Heim gesteckt werden und dort vereinsamen. Deshalb brauchen wir einen Pflegescheck in Höhe von 1.000 Euro im Monat, um Familien in Not mit ambulanten Leistungen zu helfen. Damit können sich pflegende Angehörige auch versichern. Daneben müssen neue Formen der mobilen Pflege etabliert werden“, fordert der FPÖ-Abgeordnete.
Schweizer Pflegelehre als Vorbild
Weiters müsse man den Pflegenotstand auch im Bereich der Ausbildung endlich angehen. „Die FPÖ fordert seit langem die Umsetzung des Modells der Schweizer Pflegelehre auch in Österreich, um mehr junge Menschen ab 15 für eine Pflegeausbildung zu gewinnen. Auch das Image der Lehre müssen wir aufwerten!“ Drittens müsse es Steuervorteile für Pflegekräfte geben. „Für ihren großen Aufwand und ihre wichtige Arbeit verdienen Pflegekräfte einfach zu wenig“, so Ragger. FPÖ-Obmann Angerer ergänzte, dass der FPÖ-Entschließungsantrag im Nationalrat zur Umsetzung des „Kärntner Pflegemodells“ im zuständigen Sozialausschuss von den Regierungsparteien leider vertagt wurde, aber man seitens der FPÖ dranbleibe.