Eine Hommage an eine der großen Literatinnen Kärntens sollte es werden. Wie so vieles andere änderte die Corona-Pandemie auch dieses Vorhaben. So kam es, dass das neue Lied der Wolfsbergerin Isabella Theuermann nicht nur der Komponistin des ersten in Moll verfassten Volkslieds – Ottilie Freiin von Herbert – huldigte, sondern zudem, laut der Sängerin und Politikerin selbst, zu einem Mahnmal für die unsichtbaren Folgen von COVID-19 wurde.
Stimmungsbild
“In ,I tua wohl‘ besingt Ottilie Freiin von Herbert jedenfalls eine unglückliche Liebe. Dies ist das erste Zeugnis eines Volkslieds in Mollton. Es klingt düster, schwer und traurig. Es ist somit nichts, das man schunkelnd auf einem Volksfest grölen würde. Es ist ein Lied, das uns ein Weckruf sein soll und gleichzeitig auch Zeugnis über das aktuelle Stimmungsbild vieler Menschen wiedergibt”, findet Isabella Theuermann, die als studierte Psychologin immer wieder mit emotionalen Ausnahmezuständen konfrontiert ist.
Dramatik
Das Lied, das bereits mehrfach und auch sehr erfolgreich vertont wurde, ist für die Wolfsbergerin gerade wegen seiner besonderen Dramatik perfekt, um auf einen Umstand hinzuweisen, über den gerne hinweggesehen wird: „Psychisches Leiden gibt es und es kann – wie Corona auch – jeden von uns treffen. Wir müssen diese Krankheitsbilder vermehrt berücksichtigen, denn dem physischen Tod geht meist ein soziales Sterben voraus“, so die Sängerin, die hofft, mit ,I tua jo wohl‘ zu mehr Sensibilisierung für die psychischen Folgen der Corona-Einschränkungen beitragen zu können.