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Veröffentlicht am 02.12.2021, 09:33

Knalleffekt:

Sebastian Kurz zieht sich aus Politik zurück

Kärnten - Ein weiterer Knalleffekt in der Causa Kurz bahnt sich an. Der ehemalige Bundeskanzler zieht sich nun komplett aus der Politik zurück. Als ÖVP-Chef steht nun Innenminister Karl Nehammer im Gespräch. Zusätzlich soll Nehammer auch noch das Bundeskanzleramt übernehmen.
von Phillip Plattner3 Minuten Lesezeit (364 Wörter)

Als er seinen neugeborenen Sohn erblickt habe, hätte es “Klick” gemacht, wie mehrere Medien berichten. Das sei auch der Grund für den nun erfolgenden Komplettrückzug von Sebastian Kurz aus der Politik. Erst im Oktober war er als Bundeskanzler der Republik Österreich aufgrund von Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft zurückgetreten, nun legt er seine Ämter in der Politik komplett zurück. Um 11.30 Uhr soll er diesen vollständigen Rückzug in einer Pressekonferenz verkünden.

“Einsatz und Engagement werden fehlen”

“Ich habe großen Respekt vor dieser persönlichen Entscheidung von Sebastian Kurz. Als Bundeskanzler hat er viel für ein zukunftsfähiges Österreich erreicht und die Position unseres Landes in Europa gestärkt, auch in Zukunft hätte er noch vieles für eine gute Zukunft unserer Republik beigetragen – sein Einsatz und Engagement werden fehlen”, meint ÖVP-Landesparteiobmann Martin Gruber zum Rückzug von Kurz. Er halte es zudem für “bedenklich und alarmierend”, dass man in Österreich bloß aufgrund von Vorverurteilungen eine politische Persönlichkeit, wie sie kurz war, verliere.

ÖVP-Landesparteiobmann Martin Gruber.

“Kurz entzieht sich der Verantwortung”

“Kurz entzieht sich mit seiner heutigen Entscheidung in einer extrem herausfordernden Gesamtsituation seiner Verantwortung und lässt im Endeffekt seine ÖVP-Parteikollegen in Regierung und Nationalrat aber auch die gesamte Bevölkerung in Österreich im Stich”, kritisiert dahingegen Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer in einem ersten Statement. Überrascht hätte ihn der Rücktritt allerdings nicht, da die Schwere der Vorwürfe und die diesbezüglichen Ermittlungen die Entscheidung vom Ex-Bundeskanzler wohl nur beschleunigt hätten. Dennoch hofft Köfer nun auf etwas mehr Ruhe in der Innenpolitik in den nächsten Wochen: “Das verdienen die Menschen unseres Landes.”

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer

Rücktritt kommt für Kärntner FPÖ zu spät

“Angesichts der massiven Vorwürfe gegen Sebastian Kurz und der strafrechtlichen Ermittlungen wegen Falschaussage vor dem Ibiza-U-Ausschuss sowie wegen des Verdachts der Untreue und Bestechlichkeit in der ÖVP-Inseratenaffäre war sein Rücktritt als ÖVP-Chef unausweichlich und nur mehr eine Frage der Zeit”, ist sich FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer sicher. Kurz hätte den Schritt schon früher setzen sollen, so Angerer. Persönlich wünsche er ihm jedoch alles Gute auf seinem weiteren Lebensweg.

FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer.

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