Für Ines Meier war es ihr Traumberuf, keinen typischen Frauenberuf zu erlernen. Auch auf den Dächern unterwegs zu sein, täglich Kontakt zu Menschen zu haben, egal ob bei Hitze oder klirrenden Temperaturen, sogar arbeiten auf vereisten schneebedeckten Dächern steckt sie locker weg. Um das zu werden hat sie einen ansehnlichen Lebenslauf absolviert: Lehre und Abendmatura für HTL Elektrotechnik.
“A Frau schickts mir da her?!”
Und dann das erste Schockerlebnis: „A Frau schickts mir da her, ja können denn Sie das“, schüttelte ein Kunde zweifelnd den Kopf. Eine Frau als Rauchfangkehrer? Meier: “Naja in manchen Männerköpfen ist dann die Zeit doch noch stehen geblieben.” Vereinzelt gibt es aber heute noch Hausherren, die auf einen Kaminkehrer bestehen und die Arbeit einer Frau ablehnen.
Für solche Fälle gerüstet
Aber bei Meidl ist man auch für solche Fälle gerüstet: “Wir sind mit den Gesellinnen Christina Vorspernik und Christina Landmann drei Mädels und dazu haben wir noch eineinhalb ‘Buben’, einen Meister und einen Lehrling, also wenn jemand unbedingt glaubt, die Mädels packen es nicht, kann auch da eine Lösung gefunden werden”, ist Meier überzeugt. Auch Öfen haben sie schon in höhere Stockwerke getragen und aufgestellt – wenn auch da dann doch ein Mann mal mitgeholfen hat. „Aber nur kurz“, will sie unbedingt bemerkt haben.
“Wir sind eine große Familie”
Für Rudolf Meidl läuft es im Dreimäderlhaus und dazu noch mit den eineinhalb Männerpower ausgezeichnet. „Wir sind eine große Familie, ich muss eigentlich nur mehr drüberschauen, da machen alle einen wunderbaren Job“, ist er voll des Lobes für sein Team.