Derzeit schwimmt ein eigenartig aussehender Film an der Oberfläche des Wörthersees. Besonders in der Ostbucht ist dieses Phänomen derzeit zu sehen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um giftige Chemikalien oder ähnliche Verunreinigungen. Wir haben beim Kärntner Institut für Seenforschung nachgefragt, was der Grund dafür sein könnte.
“Burgunderblutalge” als Übeltäter
Wie Roswitha Fresner vom Seenforschungsinstitut auf Nachfrage von 5 Minuten bestätigt, handelt es sich um die im Wörthersee heimische Burgunderblutalge. “Bei der Planktothrix Rubescens (Burgunderblutalge) handelt es sich um eine im Wörthersee heimische Alge. Üblicherweise lebt sie in den tieferen Ebenen des Sees. In dieser Jahreszeit kann es jedoch sein, dass sie an die Oberfläche kommt und sich dann in der Bucht ansammelt. Es handelt sich also um ein natürliches Phänomen das im Wörthersee auch regelmäßig auftritt”.
Gefahr für Hunde
„Die Konzentration von Cyanobakterien, die potentiell giftige Substanzen (Toxine) bilden können, ist durch die Rotfärbung am Ufer gut sichtbar. Tiere, vor allem Hunde, sollten aus Sicherheitsgründen von ihren Besitzern am Trinken gehindert werden. Auch das Fell sollte nach einem Bad mit sauberen Wasser gewaschen werden, weil Hunde sich gerne ablecken“, weist uns Fresner im Gespräch hin.
Woher kommt der Name?
Zu dieser Jahreszeit schwimmt die Burgunderblutalge an die Oberfläche um mit Hilfe des Sonnenlichts Nährstoffe zu sammeln. Einer Legende nach kommt der Name “Burgunderblutalge” aus der Schweiz. Im Murtensee soll das Blut der gefallenen Soldaten aus Burgund in der Schlacht bei Murten den See rötlich getränkt haben. Daher lasse sich der Name Burgunderblutalge ableiten. In der Bevölkerung ist sie auch als “Rotalge” bekannt.